Keine deutlichen Präferenzen
Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) findet in einer aktuellen Umfrage keine deutliche Mehrheit für seine Bundesheerreform. Rund die Hälfte der Österreicher würde die Abschaffung der Wehrpflicht begrüßen und rund die Hälfte könnte sich auch mit einem Freiwilligenheer anfreunden.
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Wie schon in früheren Umfragen zeigt sich, dass vor allem die ältere Generation ab 60 besonders skeptisch gegenüber Veränderungen ist, so eine Studie des SORA-Instituts unter 600 Österreichern ab 16 Jahren, deren Ergebnisse am Freitag veröffentlicht wurden.
Das Meinungsforschungsinstitut fragte im Auftrag des Verteidigungsministeriums (im Zeitraum von 14. bis 16. Februar) zuerst, ob die Umstellung auf ein „professionelles Freiwilligenheer“ von den Befragten grundsätzlich als negativer oder positiver Weg beurteilt wird. 51 Prozent waren hier dafür, 39 Prozent dagegen. Bei den über 60-Jährigen waren allerdings nur 40 Prozent pro Freiwilligenheer und 49 dagegen.
Ältere eher für Wehrpflicht
Weiters fragte SORA danach, wie die Österreicher einer Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht und einen Wechsel zu einem professionelles Freiwilligenheer - sprich eine Mischung aus Berufssoldaten und freiwilligen Milizsoldaten - gegenüberstünden.
Hier sprachen sich 49 Prozent für die Abschaffung aus, 39 dagegen. In der Gruppe der über 60-Jährigen befürworten lediglich 36 Prozent die Abschaffung der Wehrpflicht, 54 Prozent wollen sie beibehalten. Dass das Freiwilligenheer somit quasi doppelt abgefragt wurde, begründete SORA-Chef Günther Ogris mit dem Bemühen um präzise Fragestellungen.
Junge eher für Freiwilligenarmee
Die jüngere Altersgruppe, der die Frage des Grundwehrdienst aus persönlicher Betroffenheit wohl besonders nahegehen sollte, zeigt bei den Umfrageergebnissen keine deutlichen Ausreißer: 55 Prozent sind für ein Freiwilligenheer, 32 Prozent dagegen. 49 Prozent präferieren die Abschaffung der Wehrpflicht, 33 wollen sie beibehalten.
Drei Viertel der Befragten finden weiters, ein „Soldat von heute muss sich neuen Herausforderungen stellen“, 78 Prozent glauben, dass freiwillige Wehrdiener motivierter sind. 62 Prozent sind der Meinung, dass ein Freiwilligenheer professioneller arbeiten würde, 59 Prozent glauben, dass ein solches Heer „schlanker und effizienter“ wäre.
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