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Vater der heutigen Königin von England

Colin Firth brilliert als stotternder britischer König in dem Film „The King’s Speech“. Die Filmhandlung orientiert sich dabei stark an der historischen Figur von George VI. Der Vater von Queen Elizabeth II. wurde 1937 nach der Abdankung seines Bruders zum König gekrönt. Doch George hatte seit seiner Kindheit mit einem Sprachfehler zu kämpfen.

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George wurde am 14. Dezember 1895 als zweiter Sohn von George V. (Herzog von York) und Mary of Teck in Sandringham (Norfolk) geboren. Er wurde Albert Frederick Arthur George getauft. Prinz Edward (der spätere Edward VIII.) war sein älterer Bruder. Zu ihm hatte George ein inniges Verhältnis.

Zwei Töchter mit Elizabeth Bowes-Lyon

George VI. verbrachte seine frühe Kindheit im St. Jame’s Palace in London, doch als sein Vater 1901 Prinz von Wales wurde, übersiedelte die Familie nach Marlborough House. 1923 heiratete er Elizabeth Bowes-Lyon, die Tochter des Earl of Strathmore and Kinghorne, in der Westminster Abbey. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter, Elizabeth (geb. 1926) - die heutige Queen Elizabeth II. - und Margaret (1930-2002) hervor.

Prinzessin Margaret, König George VI, Queen Elizabeth I und Prinzessin Elizabeth, die heutige Queen Elizabeth II.

AP

König George VI. mit seiner Frau Elizabeth und den gemeinsamen Töchtern.

„The King’s Speech“ hat jene Episode zum Thema, in der Edward VIII. auf den Thron verzichtet und George als Nachfolger zum König gekrönt wird. Eigentlich war George bei seiner Geburt nach seinem Vater, seinem Großvater und seinem Bruder erst der Vierte in der britischen Thronfolge gewesen. Sein Bruder dankte aber nach nur wenigen Monaten Regierungszeit 1936 ab, um die bürgerliche und zweimal geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson heiraten zu können.

Daraufhin wurde Prinz Albert am 12. Mai 1937 in der Westminster Abbey zum britischen König George VI. gekrönt. Da er, seitdem er ein kleines Kind war, an Stottern litt und von nun an weit mehr in der Öffentlichkeit stand als bisher, versuchte er, diesen Sprachfehler mit Hilfe eines Logopäden loszuwerden.

Popularitätswerte stiegen während des Krieges

Die innenpolitischen Probleme Großbritanniens wurden schon bald von einem erneut drohenden Weltkrieg überschattet, und am 3. September 1939 erklärte Großbritannien Deutschland den Krieg. Als London bombardiert wurde, blieb George mit seiner Familie im Buckingham-Palast, anstatt aufs Land zu fliehen. Diese Entscheidung bescherte der britischen Monarchie in der Bevölkerung einen wesentlichen Prestigegewinn. 1947 wurden Indien und Pakistan unabhängig, worauf George, der bis dahin auch Kaiser von Indien gewesen war, seine Regentschaft in diesen Staaten zurücklegen musste.

König George VI. erkrankte an Lungenkrebs und starb am 6. Februar 1952 im Alter von 56 Jahren an den Folgen einer Lungenoperation. Er wurde am 15. Februar in der St. George’s Chapel in Windsor beerdigt.

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