Fünf Jahre Haft für Ex-Präsident Siziliens
Der ehemalige Präsident der Region Sizilien, Salvatore Cuffaro, ist kürzlich vom Kassationsgericht in Rom letztinstanzlich wegen Kontakten zur Mafia zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Der Senator soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft Beziehungen zu dem wegen seiner Mafia-Verstrickungen skandalumwitterten Unternehmer Michele Aiello unterhalten haben.
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Cuffaro muss jetzt ins Gefängnis und stellte sich der Polizei. Cuffaro war erstinstanzlich zu fünf Jahren Haft verurteilt worden und von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen worden. Zweitinstanzlich war er zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.
Mafia-Boss über Ermittlungen informiert
In abgehörten Unterhaltungen in der Wohnung eines Mafia-Bosses im Wahlkampf 2001 seien die Beziehungen der Mafia zu örtlichen Politikern deutlich geworden, auch Cuffaros Name sei dabei wiederholt gefallen, meldeten italienische Medien. Cuffaro wird beschuldigt, Aiello über Ermittlungen informiert zu haben, die gegen ihn in Gang waren. Der erste Prozess gegen Cuffaro hatte im Februar 2005 begonnen. Der Politiker beteuerte seine Unschuld.
Der Unternehmer Aiello soll Beziehungen zum flüchtigen Mafia-Boss Bernardo Provenzano unterhalten haben, der die Führung der Mafia nach der Festnahme von Toto Riina 1993 übernommen haben soll. Aiello wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt.
Großer Schlag gegen Mafia
Erst im November des vergangenen Jahres gelang der italienischen Polizei ein großer Schlag gegen das organisierte Verbrechen: 47 Mafiosi, Politiker und Unternehmer wurden von den Justizbehörden in der sizilianischen Stadt Catania, sowie zwischen den Regionen Sizilien, Latium, Toskana, Emilia Romagna und Friaul festgenommen. Zu den Verhafteten zählt auch ein Mitglied des sizilianischen Regionalparlaments, Fausto Fagone.
Den Festgenommenen werden unter anderem Mafia-Zugehörigkeit, Erpressung, Morde und Überfälle vorgeworfen. Die Polizei beschlagnahmte Immobilien und Grundstücke des Cosa-Nostra-Clans im Wert von 400 Millionen Euro, berichteten italienische Medien. 105 mit der Mafia verstrickte Unternehmen wurden konfisziert.
Enge Verstrickung mit Politik und Unternehmen
Aus der Untersuchung, die „Operation Ibis“ genannt wurde, gehen enge Verstrickungen zwischen Mafia, Unternehmern und Politik hervor, berichteten die Justizbehörden auf Catania. Die Mafia hatte unter anderem bei der Errichtung von Windparks sowie bei der Produktion von Sonnenenergie die Finger mit im Spiel.
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