Schwerer Schlag für NASA
Die „Challenger“-Katastophe ist lange wie ein Damoklesschwert über der US-Weltraumbehörde NASA gehangen. Am 28. Jänner 1986 kam es nach dem Start des US-Spaceshuttles zu einem folgenschweren Unglück. Die „Challenger“ explodierte nach nur 73 Sekunden Flug in einem gewaltigen Feuerball.
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Der Unfall stürzte die US-Weltraumbehörde in eine tiefe Krise, von der sie sich bis heute so gut wie nicht erholt hat und die schließlich das Shuttle-Programm zu Fall brachte. Der Tag hat sich bis heute als Datum einer der großen nationalen Tragödien in das kollektive Gedächtnis der USA eingebrannt. Mit ihm begann eine Krise der Raumfahrt und der US-Weltraumbehörde NASA, aus der die USA lange keinen Ausweg gefunden haben. Nun soll ein neues Shuttle-Programm wieder US-Astronauten ab 2017 ins All bringen.
Neben den sechs Astronauten kam damals auch die 37-jährige Lehrerin Christa McAuliffe ums Leben, die von der Raumfahrtbehörde ausgewählt worden war, als erste Nichtastronautin ins All zu fliegen. Der Flug war der zehnte des Spaceshuttles. Die Explosion war live im TV zu sehen. In die Trauer um die „Challenger“-Opfer mischte sich bald auch Sorge um die ungewisse Zukunft der bemannten Raumfahrt in den USA.

AP/NASA
Der eigentliche Start verlief noch planmäßig.
Vom Vorzeigeprojekt zur Niederlage
Das Spaceshuttle-Programm war einmal der ganze Stolz der USA, ein Triumph der Ingenieure. Nie zuvor war ein derart kompliziertes Fluggerät gebaut worden. Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die NASA-Experten mit dem Bau der Shuttles die Grenze des technisch Beherrschbaren überschritten haben. Die Tragödie der „Challenger“ und die Explosion der „Columbia“ 2003 führten zu diesem schmerzhaften Schluss.

AP/NASA
Kurz nach dem Start explodierte die „Challenger“.
Das „Challenger“-Desaster wurde durch die defekte Dichtung einer Treibstoffrakete verursacht. Danach setzte die NASA alle Shuttle-Flüge für zweieinhalb Jahre aus, während die Konstruktion der Raumfähren umfassend überarbeitet wurde.
Nicht gründlich genug gearbeitet
Nach weiteren jahrelangen routinemäßigen Pendelflügen zur Internationalen Raumstation (ISS) wurde dann durch das „Columbia“-Desaster auf drastische Weise die von Kritikern vorgebrachte Sorge bestätigt, dass die NASA nicht gründlich genug gearbeitet hatte. Die „Columbia“ barst 2003 beim Landeanflug, wieder starben alle sieben Crew-Mitglieder. Die Ursache war diesmal ein Stück Schaumstoffisolierung, das beim Start vom externen Treibstofftank abgeplatzt war und den Hitzeschutz der Fähre beschädigt hatte. Auch nach dieser Katastrophe dauerte es wieder zweieinhalb Jahre, bis sich die NASA traute, erneut ihre Shuttles auf die Reise zu senden. Doch trotz der abermaligen aufwendigen Umbauarbeiten wurde Mission um Mission bis zur Einstellung des Programms 2011 zur Zitterpartie.
Bereits nach dem „Columbia“-Unglück 2003 beschloss die US-Regierung das Ende der Shuttle-Ära, das damals neue Programm „Constellation“ sollte eine neuartige bemannte Rakete konstruieren. Als erster Starttermin war 2012 eingeplant, bis 2020 sollte es Astronauten zum Mond bringen, später zum Mars. Doch angesichts der Haushaltszwänge legte US-Präsident Barack Obama das Projekt auf Eis.
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