ISAF weist Zeitungsbericht zurück
Die NATO hat einen Zeitungsbericht über US-Pläne zur Ausweitung von Angriffen auf Islamisten in Pakistan entschieden zurückgewiesen. An dem Bericht der „New York Times“ sei nichts wahr, erklärte ein Sprecher der ISAF in Afghanistan. Es gelte das Prinzip, dass Afghanistan und Pakistan die Hoheit bei der Verfolgung von Extremisten im jeweils eigenen Grenzgebiet hätten.
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Die „New York Times“ hatte unter Berufung auf US-Regierungsvertreter in Washington und Pakistan berichtet, hochrangige US-Kommandeure in Afghanistan wollten den Einsatz von Sondereinheiten gegen radikale Islamisten in Pakistan ausweiten. Von der Gefangennahme und dem Verhör von Radikalen erhoffe sich das Militär neue Erkenntnisse. Die Razziapläne zeigten die zunehmende Unzufriedenheit der USA mit dem pakistanischen Vorgehen gegen solche Gruppen.
„Bewusst lancierte Veröffentlichung“
„Das ist eine bewusst lancierte Veröffentlichung“, sagte der Taliban-Experte und Journalist Ahmed Rashid der Nachrichtenagentur Reuters. „Die Amerikaner reden seit sechs Monaten darüber.“ Ein kräftiger Vorstoß der Islamisten nach dem Winter könnte die Pläne der US-Regierung erschweren, Mitte 2011 mit dem Truppenabzug zu beginnen. „Daher ist es absolut vordringlich für die Amerikaner, sicherzustellen, dass die Frühjahrsoffensive der Taliban stark abgemindert ist.“
USA mit Pakistan unzufrieden
Die US-Regierung hatte in einem jüngst veröffentlichen Bericht erklärt, die Taliban seien aus Teilen Südafghanistans vertrieben worden. Allerdings könnten nur dann nachhaltige Erfolge erzielt werden, wenn Pakistan entschieden gegen die Islamisten auf seiner Seite der Grenze vorgehe. US-Präsident Barack Obama hat sich jedoch unzufrieden mit dem Einsatz der Regierung in Islamabad gezeigt. Auch hochrangige US-Politiker zeigen sich frustriert.
Experten sehen in der Zurückhaltung Pakistans den Wunsch, die Islamisten in Nordwaziristan als Faustpfand bei späteren Verhandlungen mit der Regierung in Kabul einsetzen zu können. Die „Washington Post“ berichtete, die USA hätten die Luftangriffe auf weitere Teile Pakistans ausweiten wollen. Das habe die Regierung in Pakistan jedoch nicht zugelassen.
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