Die Unterschiede liegen im Detail
Der Videostore von iTunes ist der jüngste Mitbewerber bei den Onlinevideovertrieben, andere Anbieter wie UPC und A1 Telekom Austria sind schon länger auf dem Markt. Sie setzen allerdings voraus, dass man auch ihre Leitungen nutzt. Die Preise der einzelnen Services sind durchaus vergleichbar – auch mit einer „echten“ Videothek.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Bei iTunes gibt es Filme ab vier Euro zu kaufen, für den Preis ist die Auswahl allerdings gering. Die meisten der 2.000 Filme kosten um die 9,99 Euro, HD-Filme bis zu 16,99 Euro. Die Miete für HD-Filme beträgt bis zu 4,99 Euro, dafür kann der Film innerhalb von 48 Stunden so oft wie möglich angesehen werden. Bis zum ersten Abspielen steht der Film 30 Tage lang zur Verfügung. Voraussetzung ist ein Account bei Apples Medienservice iTunes. Alle Geräte, auf denen ein gekaufter Film genutzt werden soll, müssen denselben Account nutzen. Gemietete Filme sind nur vom Computer auf Apple-Geräte transferierbar und wieder zurück, von iPod, iPad und iPhone ist ein Transfer auf den Computer nicht möglich.

ORF.at/Nadja Igler
PlayStation 3, AppleTV und Xbox 360 im Größenvergleich
Kein Brennen der Filme möglich
Auf DVD brennen für die Nutzung in einem DVD-Player kann man die Filme nicht, ein Backup ist aber möglich. Wird ein Film irrtümlich gelöscht und wurde vorher nicht (auch auf einem anderen Gerät) gesichert, muss er neu gekauft werden. Je nach Länge sind Filme in normaler (SD-)Qualität bis zu 1,5 GB, in hochauflösender (HD-)Qualität bis zu vier GB groß. Entsprechend lang können auch die Ladezeiten sein, wobei das Laden über Mobilfunk auf iPad und iPhone nicht möglich ist. Für HD (AppleTV unterstützt bei H.264 bis zu 720p) setzt Apple eine Breitbandverbindung voraus, ohne diese näher zu spezifizieren.
Microsoft: Nur Miete und kein HD auf PC
Bei Microsofts Zune-Videomarktplatz gibt es die derzeit rund 310 Filme derzeit nur zum Mieten, egal ob auf PC, Windows Phone 7 oder der Spielekonsole Xbox 360. An einer Kaufoption für Österreich wird gearbeitet. Die Filme stehen als Stream und Download zur Verfügung. Gezahlt wird in Microsoft Points, die Filme kosten je nach Auflösung zwischen 200 und 600 Points. 400 Points kosten 4,80 Euro. Ein Film kann innerhalb von 24 Stunden so oft wie möglich angesehen werden, bis zum ersten Start steht er 14 Tage zur Verfügung. Ein Film in HD (1.080p, 5.1 Dolby Surround) kann als Download bis zu zehn GB groß sein, in SD-Qualität bis zu zwei GB.
Obwohl derselbe Account auf PC und Xbox gleichermaßen nutzbar ist, sind die beiden Systeme derzeit noch getrennt: Auf dem PC können Filme nur für PC oder Windows Phone 7 ausgeliehen werden, auf der Xbox 360 nur für die Konsole, dafür in HD. Derzeit sind in Österreich Filme direkt auf einem Windows Phone 7 Handy nicht herunterladbar. Auch bei Microsoft gilt: Wurde ein Film auf der Xbox ausgeliehen, kann er nur dort angesehen werden, wurde er auf dem PC ausgeliehen, nur auf dem PC. Für die Nutzung von HD-Streaming verlangt Microsoft zumindest eine Vier-GB-Leitung.
Mubi für PC und PS3
Mubi funktioniert systemübergreifend auf dem Computer als auch der PlayStation 3 (PS3). Jeder der rund 430 in Österreich verfügbaren Filme in SD-Qualität kostet 3,59 Euro Miete, für 12,99 Euro im Monat kann man so viele Filme schauen wie man will. Einmal gekauft, steht ein Film sieben Tage lang parallel auf PC und PS3 zur Verfügung – sogar gleichzeitig. Mubi setzt stark auf die Funktion Sozialer Netzwerke und fordert die Nutzer dazu auf, die Filme zu bewerten und sich in der Community zu engagieren. Als Voraussetzung für die Nutzung am PC verlangt Mubi eine Breitbandanbindung, eine aktuelle Flash-Version, zwei GB RAM und einen Prozessor mit zumindest zwei GHz Leistung.
Urgestein UPC und A1 Telekom Austria
Beim Kabel-TV-Anbieter UPC kann man bereits seit Jahren Filme auf Bestellung sehen. Die Preise reichen von 1,98 bis 4,98 Euro für aktuelle Filme, bis zu 5,98 Euro kosten Filme in HD. Voraussetzung für die Nutzung ist ein UPC-Anschluss sowie UPC Digital. Derzeit sind rund 200 Filme bei UPC verfügbar, dazu Erotikfilme. Eine Reihe von Kinderserien sowie Konzertmitschnitte können kostenlos angesehen werden.
Die A1 Telekom Austria bietet in ihrer Videothek rund 300 aktuelle Filme sowie 300 Erotikfilme für einen bis 6,9 Euro (HD) an. Das Serienpaket mit 18 Serien kostet 4,9 Euro im Monat. Der Zugang zur Videothek ist in der Basisversion von aonTV enthalten, genauso wie die Zeit im Bild on Demand. Die Filme in 720p benötigen fürs Streaming dieselbe Bandbreite wie aonTV, also vier MBit/s.
Mehr Freiheit in der Videothek
Wer einen Film in der Videothek ausborgt, zahlt meist um die drei Euro für einen ganzen Tag, bringt man den Film am selben Tag zurück, wird es billiger. Der Nachteil: Ist ein Film verborgt, muss man warten, bis er wieder retour ist. Dafür kann man das physische Medium einfacher in verschiedenen Abspielgeräten nutzen, als es bei vielen Systemen der Fall ist und ist auch nicht davon abhängig, ob das Internet oder die Onlineservices funktionieren. Allerdings wird die Liste der Videotheken immer kleiner.
Nadja Igler, ORF.at
Links: