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„Sitzen ein Amerikaner, ein Brite und ein Burmese ...“

Bei den Witzen des burmesischen Komikers Zarganar bleibt einem das Lachen im Halse stecken - wenn man bedenkt, dass er für sie ins Gefängnis wanderte, wo er bis heute ohne Aussicht auf baldige Entlassung festsitzt. In der Doku „This Prison where I Live“ werden Szenen gezeigt, in denen Zarganar solche politischen Witze erzählt.

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Zarganar übte stets Kritik am Militärregime - nicht nur wegen politischer Verfolgung, sondern auch, weil sich die Militärregierung nicht ordentlich um die Bedürfnisse der Bevölkerung kümmert. Ein Beispiel dafür ist, dass es meist nur wenige Stunden am Tag Strom gibt. Selbstverständlich verpackt Zarganar das in einen Witz:

Ein Einbrecher wird erwischt, kann sich aber im letzten Moment auf den Dachboden des Wohnhauses, wo er zugeschlagen hat, flüchten. Es ist Nacht. Plötzlich geht überall das Licht an. Das war nicht der Grund, warum er gefunden wurde. Aber er hätte wohl nicht „Strom, Strom, endlich Strom“ schreien sollen.

ASEAN-Gipfel im Whirlpool

Zarganar gibt das Regime seines Landes vor den Kameras westlicher Medien gerne der Lächerlichkeit preis, wie man am folgenden Witz sehen kann:

Die drei Staatschefs von Indonesien, Malaysia und Burma sitzen gemeinsam mit anderen hochrangigen asiatischen Politikern am Abend eines ASEAN-Gipfels im Whirlpool. Plötzlich summt etwas. Hinter dem Indonesier taucht eine Antenne aus dem Wasser auf, und man hört eine Stimme, die Börsenkurse und die Inflationsrate durchgibt. Alle sind beeindruckt.

Wieder summt es, diesmal löst sich ein Kabel vom Ohr des Malaysiers, und alle hören die neuesten Nachrichten über Kämpfe gegen Rebellen in seinem Land. Wieder anerkennendes Gemurmel.

Plötzlich fragt jemand: „Wo bleibt denn die ganze Zeit der Burmese?“ Da kommt dieser auch schon bei der Klotür heraus. Zwischen den Pobacken hängt ihm Klopapier bis zum Boden, während er sich dem Whirlpool nähert. Aufregung im Wasser, Händeklatschen und anerkennendens Raunen: „Wahnsinn, der Burmese kann mit seinem Po Faxe empfangen!“

Ohne Hände Atlantik durchschwommen

Noch furchtloser zeigt sich Zarganar, als er folgenden Witz vor der Kamera zum Besten gibt:

Ein Amerikaner, ein Brite und ein Burmese sitzen bei einem Bier zusammen. Sagt der Amerikaner: „Einer der Unsrigen ist mit nur einem Fuß zweimal auf den Mount Everest geklettert.“ Sagt der Brite: „Das ist noch gar nichts. Einer der Unseren hat ohne Hände den Atlantik durchschwommen.“

Da lächelt der Burmese und sagt: „Ihr beiden könnt einem leidtun - das ist alles nichts gegen Burma. Wir werden seit 18 Jahren von Menschen ohne Köpfe regiert.“

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