Themenüberblick

An französische Botschaft adressiert

Wieder Bombenalarm in Athen: Nach der Paketbombenserie der letzten Tage wurden am Donnerstag in der griechischen Hauptstadt erneut mehrere verdächtige Briefsendungen abgefangen. Eines der Pakete war an die französische Botschaft adressiert - und damit erneut eine ausländische Vertretung Ziel der explosiven Lieferungen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Nach Angaben der griechischen Polizei wies das französische Botschaftspersonal das Paket als verdächtig zurück. Das Päckchen sei daraufhin im Büro eines Kurierdienstes im Süden der Hauptstadt kontrolliert zur Explosion gebracht worden. Mindestens drei weitere verdächtige Pakete wurden laut Medienberichten bei einer Kurierfirma in Athens Vorstadt Markopoulo entdeckt. Auch diese wurden von Experten umgehend auf Sprengstoff untersucht.

Bereits 14. Sprengsatz

Erst am Dienstag waren in der Schweizer und russischen Botschaft in Athen zwei Sprengsätze explodiert. Eine Sendung an die deutsche Kanzlerin Angela Merkel wurde in der Poststelle des Kanzleramtes in Berlin aufgehalten und entschärft. Zudem ging Dienstagabend in Bologna ein an Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi adressiertes Paket bei der Untersuchung durch Sicherheitskräfte in Flammen auf.

Untersuchung von Bombe

Reuters/Yannis Behrakis

Experten untersuchen die durch eine kontrollierte Explosion unschädlich gemachte Paketbombe in Athen.

Insgesamt wurden seit Montag in Athen, Berlin und Bologna 14 Sprengsätze entdeckt, die in ausgehöhlten Büchern per Paketdienst an ausländische Botschaften in Athen sowie mehrere europäische Staatsführer adressiert waren. Der am Donnerstag abgefangene Sprengsatz befand sich der Polizei zufolge in einem Band des griechischen Satirikers Georgios Souris. Als Absender war der orthodoxe Erzbischof angegeben.

Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Als Reaktion auf die Paketbombenserie wurden von der griechischen Regierung am Mittwoch alle Post- und Paketsendungen ins Ausland für zwei Tage gestoppt. Hinter den Taten werden griechische Linksextremisten vermutet. Die Fahndung nach den mutmaßlichen Urhebern läuft weiter auf Hochtouren. Wie der griechische Rundfunk unter Berufung auf die Polizei am Donnerstag berichtete, wurden in den vergangenen zwei Tagen mehrere Wohnungen durchsucht - allerdings ohne Ergebnis.

Zwei Verdächtige befinden sich bereits seit Montag in Haft. Die beiden Griechen, die nach der Explosion eines Sprengsatzes bei einem Expressdienst im Zentrum Athens unter dem Verdacht festgenommen worden waren, die Pakete aufgegeben zu haben, wurden am Donnerstag einem Untersuchungsrichter vorgeführt. Die 22 und 24 Jahre alten Männer werden der Mitgliedschaft in der anarchistischen Gruppierung „Verschwörung der Zellen des Feuers“ verdächtigt. Fünf weitere Mitglieder der Gruppe werden per Steckbrief gesucht.

Links: