Am 5. August verschüttet
Mehr als zwei Monate lang waren 33 Männer in einem chilenischen Bergwerk nach dem Einsturz eines Stollens eingeschlossen. In den ersten 17 Tagen gab es kein Lebenszeichen von ihnen. Am 22. August allerdings traf eine Suchbohrung den Stollen, in dem sich die Männer in einen Schutzraum geflüchtet hatten. Am Samstag erreichten schließlich Rettungsbohrungen die Bergleute in über 600 Metern Tiefe.
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5. August: Nach einem Grubenunglück in der Kupfermine San Jose nahe der Stadt Copiapo können sich 33 Überlebende in über 600 Metern Tiefe in einen Schutzraum retten. Die Bergleute halten sich dort mit etwas Thunfisch in Dosen und Milch am Leben.
22. August: Rettungskräfte dringen mit einem Spezialbohrer zu den Eingeschlossenen vor. „Hier sind 33 Personen. Wir sind alle am Leben“, steht auf einem Zettel, den die Männer durch einen acht Zentimeter schmalen Schacht an die Oberfläche schicken. Über eine herabgelassene Minikamera können Angehörige die Verschütteten sehen.
24. August: Der erste Telefonkontakt mit den Bergleuten kommt zustande. „Alle sind gesund und wohlauf“, heißt es.
25. August: Chiles Präsident Sebastian Pinera sagt bei einem Dankgebet in der Hauptstadt Santiago, die Rettungsaktion könne bis Weihnachten dauern. Die Arbeiter nehmen die Nachricht über die lange Zeit bis zu ihrer Rettung offenbar gefasst auf.
27. August: Erste Videoaufnahmen zeigen die Verschütteten. Die Männer grüßen ihre Familien. Zahlreiche Angehörige campieren seit Wochen beim Bergwerk.
30. August: Die Eingeschlossenen sprechen erstmals mit ihren Familien. Helfer machen sich zunehmend Sorgen um die Gesundheit der Männer. Fünf von ihnen leiden unter einer beginnenden Depression.
31. August: Die mehrfach verschobene Bohrung eines Rettungsschachtes mit dem deutschen Spezialbohrer Strata 950 beginnt. Am 5. September startet eine zweite und schnellere Rettungsbohrung.
8. September: Zur Ablenkung sehen die Kumpel eine Liveübertragung des Fußballländerspiels Chile - Ukraine. Die Bergleute hören Geräusche der inzwischen bis auf 120 Meter vorgestoßenen Bohrer.
11. September: Metalldiebe stehlen wichtiges Bohrgerät. Wegen technischer Probleme werden die Rettungsbohrungen immer wieder unterbrochen. Die Bergleute reagieren mit Protest auf fehlende Bohrgeräusche.
14. September: Einer der Eingeschlossenen wird Vater. Seine Tochter bekommt den Namen Esperanza (Hoffnung).
17. September: Die erste Vorbohrung erreicht schneller als erhofft in 630 Meter Tiefe einen Werkstattraum, zu dem auch die Kumpel Zugang haben.
19. September: Die Bohrung eines dritten Tunnels beginnt.
25. September: Mit Muskelübungen sollen sich die Bergleute auf ihre Bergung mittels einer engen Rettungskapsel vorbereiten.
26. September: Die erste von drei Kapseln steht bereit.
30. September: Familienangehörige wollen auf Schadenersatz in Millionenhöhe klagen. Für jeden Arbeiter sollen die Eigentümer und der Staat eine Million Dollar (770.000 Euro) zahlen. Die Regierung veröffentlicht ein Video, das die Kumpel beim Wegräumen von Geröll zeigt.
6. Oktober: Ein Lazarett für die Kumpel ist vorbereitet.
7. Oktober: Für die Bergleute treffen spezielle Schutzbrillen ein, welche ihre Augen nach der langen Zeit in der Dunkelheit der Mine vor dem Kontakt mit dem Sonnenlicht schützen sollen.
8. Oktober: Rettungskräfte legen eine Liste vor, in welcher Reihenfolge die Bergleute geborgen werden sollen. Der Zweck: Der Erste von ihnen müsse in der Lage sein, einen eventuellen (technischen) Rückschlag wegzustecken.
9. Oktober: Die Rettungsbohrung erreicht die eingeschlossenen Bergleute. An der Oberfläche löste die Nachricht von dem Durchbruch bei Angehörigen der Kumpel und Rettungskräften großen Jubel aus.
11. Oktober: Die Arbeiten zur Stabilisierung des Rettungsschachts sind abgeschlossen. Nach der Installation des nötigen Geräts läuft die Bergung an.