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Spindelegger: „Meilenstein“

Die Integration der Türken in Österreich soll Thema einer hochkarätigen Konferenz in Wien 2011 sein. Darauf verständigten sich unlängst Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) und sein türkischer Amtskollege Ahmet Davutoglu in Ankara. „Was wir unter Integration verstehen, ist die Tatsache, dass die Türken in Österreich die Sprache erlernen (...) und gemäß den österreichischen Gesetzen leben sollen“, sagte Davutoglu.

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Die Konferenz soll während des Österreich-Besuchs von Davutoglu abgehalten werden. Der türkische Außenminister, Spindelegger und der deutsche Chefdiplomat Guido Westerwelle sollen Impulsreferate halten. Dabei geht es vor allem um einen konkreten Austausch über vorbildliche Lösungen für Integrationsprobleme.

„Potenzial für die Zukunft"“

Die türkischstämmigen Bürger in Österreich seien „keine Hürde“ für die bilateralen Beziehungen zwischen Wien und Ankara, sondern „ein gutes Potenzial für die Zukunft“, betonte der türkische Chefdiplomat, der sich zugleich strikt gegen eine Assimilation der Türken in Österreich wandte.

200.000 türkischstämmige Bürger leben in in Österreich.

„Assimilation ist ein Prozess, bei dem eine Kultur eine andere zerstört. Das passt nicht mit universellen Werten zusammen“, sagte Davutoglu, der zugleich die wachsende Diskriminierung von Zuwanderern in Europa beklagte. „Das ist gegen die europäische Kultur.“

Bild der Türkei „zurechtrücken“

Spindelegger zeigte sich „sehr froh“ über die Klarstellungen seines Amtskollegen zur Integration von Türken in Österreich. Mit der Vereinbarung sei ein wichtiger Meilenstein gesetzt worden, sagte der Außenminister. Die Konferenz solle nämlich auch dazu beitragen, das Bild des EU-Beitrittswerbers Türkei in Österreich „zurechtzurücken“. Dieses Bild sei nämlich sehr stark vom Verhalten der türkischstämmigen Staatsbürger und Zuwanderer geprägt.

„Ich glaube, dass wir bei dieser Konferenz viel an Terrain aufarbeiten können, wo es Missverständnisse gibt und wo man auch klar radikalen Tendenzen Einhalt gebieten kann“, betonte Spindelegger. Er stelle zugleich klar, dass Österreich am Grundprinzip der Religionsfreiheit festhalte: „Jeder, der sich zum muslimischen Glauben bekennt, soll seine Religion voll und ganz ausüben können.“

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