Modernes Glaubenszentrum in Manhattan
Seit Jahren lässt die Diskussion über das als „Ground Zero Moschee“ bekanntgewordene Projekt Park51 die Gemüter hochgehen. Gegner des muslimischen Bauvorhabens argumentieren mit der Nähe zum Anschlagsort und warnen vor einer Moschee mit Minarett und Muezzin. Die von der Initiative präsentierten Visualisierungen zeigen ein ganz anderes Bild.
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Das geplante islamische Kulturzentrum soll, geht es nach dem mit der Realisierung beauftragten Büro SOMA Architects, aussehen wie eins der typischen neuen Bürohochhäuser mit hochmodernem Netzstruktur-Fassadenschick. Im Inneren fällt auf den ersten Blick die luftige und helle Planung sowie der großzügige Einsatz von Rolltreppen zwischen den individuell unterteilten Stockwerken auf.

AP/SOMA Architects
Transparent und luftig präsentiert sich das islamische Kulturzentrum im Inneren.
Das Design des Islamzentrums verbinde „Spuren von Tradition“ mit modernen Materialien und viel Glas, hatte der Projektleiter Sharif al-Gamal schon zuvor angekündigt. In den oberen Geschoßen sollen Besucher aller Konfessionen Kunstausstellungen besuchen können, sich zur Meditation und zum Gebet zurückziehen. Mehrere Konferenzräume laden zu Programmen ein, die den Dialog zwischen Christen, Muslimen, Juden und Vertretern weiterer Religionen fördern sollen, hieß es.

AP/SOMA Architects
Park51 hebt sich durch die wabenartige Fassade ab
„Wir bestehen darauf, von einem Glaubenszentrum zu sprechen, nicht von einer Moschee. Park51 soll nicht ausschließlich dem Gebet gewidmet werden, sondern auch viele andere Funktionen erfüllen“, sagte Daisy Kahn, die Frau des Imans Feisal Abdul Rauf, dem Vorstand der muslimischen Gemeinde, in einem Interview. Die Gebetsräume nehmen, geht es nach der derzeitigen Planung, zwei Stockwerke des Gebäudes ein und sollen für 1.000 bis 2.000 Gläubige beim Freitagsgebet Platz bieten.
Unterstützung aus muslimischen Staaten
Nach Angaben Raufs gegenüber der „New York Times“ soll das Gebäude zur Gänze durch Spenden aus der amerikanischen muslimischen Glaubensgemeinde finanziert werden. In späteren Interviews räumte er allerdings ein, dass das Projekt sehr wohl auch von muslimischen Ländern unterstützt werde. Für das Projekt wurden rund 140 Millionen Dollar (etwa 102 Mio. Euro) veranschlagt.
Der Bau wird wegen seiner Nähe zum Anschlagsort von vielen Amerikanern abgelehnt. Dort waren 2001 2.752 Menschen bei einem Angriff islamistischer Terroristen auf die Zwillingstürme des World Trade Centers ums Leben gekommen. Doch noch ist von den bereits 2009 präsentierten Plänen wenig zu sehen. Park51 ist nach wie vor ein etwas heruntergekommenes typisches Hochhaus in New York und die dort regelmäßig stattfindenden Treffen der muslimischen Gemeinde gehören mittlerweile zum Alltag.
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