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Brunis Imagewerkstatt

„Blue Monday“ für die französische Präsidentengattein Carla Bruni-Sarkozy: Der französische Verlag Flammarion bringt ein Skandalbuch über sie heraus. Ihre Jugend, ihre Freunde, ihre Liebschaften, ihre Karriere als Topmodel - kaum etwas wird darin nicht ausgebreitet, berichten mehrere internationale Medien.

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Die Journalistin Besma Lahouri, die bereits mit einem Buch über den französischen Fußballstar Zinedine Zidane für Aufsehen gesorgt hatte, hat eineinhalb Jahre lang für das Buch recherchiert. Aber Bruni-Sarkozy war nicht unvorbereitet, schließlich sickerten schon seit Langem Details aus dem Buch durch. Deshalb erscheint dieser Tage noch ein zweites Buch über sie - gleichsam der Gegenentwurf aus dem Elysee, mit dem Titel „Carla et les ambitieux“ (auf Deutsch etwa „Carla und die Strebsamen“). Bruni-Sarkozy habe den Autoren dafür von ihrem Leben mit Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy erzählt. Die 42-Jährige ist seit gut zwei Jahren mit dem Präsidenten verheiratet.

„Monogamie langweilt mich“

Besser verkaufen wird sich aller Voraussicht nach jedoch das Skandalbuch über das „Geheimleben“ und die „Lover“ von Bruni-Sarkozy, wie die Biografie angekündigt wurde. Die Präsidentengattin wird darin als weiblicher Don Juan ohne jede Rücksicht auf das Gefühlsleben der Männerwelt dargestellt. Explizit ist nicht von Affären die Rede, die Bruni-Sakrozy seit ihrem Antritt als First Lady gehabt hätte - insinuiert werden diese jedoch ständig. Erst kurz vor ihrer Hochzeit mit Sarkozy habe das Ex-Model offen erklärt: „Monogamie langweilt mich.“

Nach der Hochzeit soll sie ihren frisch angetrauten Gatten brüskiert haben, als sie drei ihrer Ex-Lover zu einem gemeinsamen Abendessen mit ihm eingeladen habe, gibt der britische „Telegraph“ den Inhalt des Buches wieder. Das Thema des Abends sei wenig überraschend gewesen: Carla und wie es ist, mit ihr zusammenzuleben. Angeblich nicht leicht. In zahlreichen Interviews, die die Autorin für das Buch führte, wird sie als vollkommen unberechenbar beschrieben. Vor allem die abrupte Art und Weise, auf die sie Beziehungen beendet, wird herausgekehrt.

Liebe aus Kalkül?

Keine Rücksicht, heißt es, übe Bruni-Sarkozy auch gegenüber der Frauenwelt. Immer wieder sei sie in der Vergangenheit mit fix vergebenen Männern ins Bett gestiegen. Am bekanntesten ist in diesem Zusammenhang ihre lange andauernde Affäre mit Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger, während dieser mit Jerry Hall zusammen war. Dieses Techtelmechtel wird auch als Beispiel dafür angeführt, dass es Bruni-Sarkozy sogar bei ihren Beziehungen darum ging, ihren Bekanntheitsgrad und ihren Reichtum zu vermehren.

Um das Bild, das die nunmehrige Präsidentengattin in der Öffentlichkeit gibt, sorgt sich bis heute laut dem Buch einer von Bruni-Sarkozys Ex-Lovern - ein bekannter Schönheitschirurg, wie die britische „Daily Mail“ nach der Lektüre berichtete. Angeblich treffen sich die beiden regelmäßig, der fast schon sprichwörtlichen Schönheit wird laut Angaben im Buch tatkräftig mit Botox-Spritzen nachgeholfen. Ob sich Bruni-Sarkozy auch bereits freiwillig unter das Messer des Chirurgen gelegt hat, darüber wird spekuliert. Sie selbst bestreitet es stets vehement.

Die Autorin gibt jede Menge Gerüchte wieder, scheute allerdings laut „The Australian“ auch keinen Rechercheaufwand und sprach mit zahlreichen Freunden, Familienmitgliedern und Wegbegleitern wie etwa mit ihrer ehemaligen Tagesmutter. Dabei entstand das Bild einer Frau, die eine unglückliche Kindheit durch ein promiskuitives Leben kompensiert. Interviewt wurde auch ein Berater, der Bruni-Sarkozy in ihrer ersten Zeit als Präsidentengattin zur Seite stand. Bruni habe ihn vor ihrer Vergangenheit gewarnt und vor allem, was an Enthüllungen kommen würde. Nichtsdestotrotz habe der Elysee-Palast hart daran gearbeitet, ihr ein ganz bestimmtes Image zu verpassen: ausgerechnet das einer schüchternen, demutsvollen Frau.

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