Innovative Metallverpackungen
Essen muss heutzutage einfach und schnell zuzubereiten sein. Unter dem Schlagwort „Convencience“ (Bequemlichkeit) setzte vor allem die Konservendose seit Generationen ihren Siegeszug durch Singlehaushalte und Großküchen fort. Doch in den letzten Jahren litt das Image der Dosen - mit findigen Aktionen soll das Essen aus der Metallverpackung nun wieder zum Trend werden.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Kaum eine Speise, die man nicht vorbereitet, halbgar oder gar in portionierter Form erstehen kann. Vorreiter bei den Instant-Lebensmitteln war die Konservendose. Vor 200 Jahren erfunden, sorgte sie seither für Essen fast ohne Ablaufdatum. Doch die Blechbehälter sind immer stärkerer Konkurrenz ausgesetzt.
Intelligente Verpackungen
So kommt das Abendessen heute in die Mikrowelle, ohne vorher umgefüllt zu werden. Für den Bräunungs- und Knuspereffekt sorgt eine im Verpackungsdeckel integrierte Metallscheibe. In Verpackungsfolien verborgene Sensoren zeigen an, ob Milch noch genießbar ist oder nicht. Joghurt im Lutschbeutel erspart den Löffel beim Verzehr unterwegs. Sogar selbstkühlende Verpackungen sind bereits in Planung.
Angesichts der rasanten Entwicklung auf dem Verpackungsmarkt ist es für die Ende des 19. Jahrhunderts erfundene Konservendose nicht einfach, sich zu behaupten. Neben den preislich oft günstigeren Kunststoffverpackungen leidet die Dose auch unter dem Ruf, umweltschädlich und altbacken zu sein.
Suche nach neuem Image
Dass die Dose nie verschwinden wird, davon ist Philippe Gimenez, Chef der Entwicklungsfirma Impress, überzeugt. Tatsache ist aber, dass die Dose ein „Imageproblem“ hat, erklärte Gimenez gegenüber der Zeitung „Frankfurter Rundschau“ („FR“). Zwar hält die Dose auf dem Markt für Fertiggerichte laut der deutschen Gesellschaft für Konsumentenforschung (GfK) immer noch einen Anteil von 80 Prozent, es sei aber kein Wachstum mehr drin, erklärte GfK-Mitarbeiter Tore Heinlein.
Neben den bekannten Versprechungen, dass die Lebensmittel in Konservendosen ohne Konservierungsmittel haltbar bleiben und absolut geschützt vor Licht und Feuchtigkeit sind, will man nun auch über moderne und aufwendigere Etiketten neue Käufer animieren.
Als ein Beispiel gelungener Verpackung nennt Gimenez die Partybierfässchen, die seine Firma gemeinsam mit Heineken entwickelt hat. In den Fässern bleibt das Bier auch nach dem Öffnen wochenlang frisch, schreibt die „FR“. Zudem sei man überzeugt, dass der neue „Easypeel“-Deckel, eine dünne Aluminiumfolie, auch Kindern und Senioren das Öffnen von Dosen-Fertiggerichten erleichtern wird.
Dose für die Mikrowelle
Doch an einem sind Konservendosen bisher gescheitert: Sich als Mikrowellen-Essen zu etablieren. Lange wurde angenommen, dass Metalldosen nicht in die Mikrowellenöfen dürfen. Mit diesem Mythos will Gimenez nun aufräumen. Bei Tests mit breiten, flachen Dosen habe sich gezeigt, dass sie sehr wohl für die schnelle Form der Zubereitung geeignet sind. Zudem würde sich die Hitze dort besser verteilen als in Kunststoffschalen.
Bleibt der letzte wunde Punkt: die Umweltverträglichkeit. Laut dem Verband der europäischen Metallverpackungshersteller (VMV) werden 69 Prozent der Dosen recycled - mehr als bei Glas oder Kunststoff. Zudem sei Metall ohne Qualitätsverlust wiederverwertbar, argumentiert der Verband. Und dabei sei die Konservendose uneinholbar Spitzenreiter.
Links: