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Auswirkungen auf australische Firmen

Der Ausgang der Parlamentswahl in Australien am Samstag dürfte sich unmittelbar auf einige zentrale Branchen auswirken. Es folgt eine Auswahl der wichtigsten wirtschafts- und finanzpolitischen Vorhaben von Regierung und Opposition sowie potenzielle Konsequenzen für einige betroffene Unternehmen:

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Steuern: Die Regierung will Gewinne der Betreiber von Kohlebergwerken und Eisenerzminen ab 2012 mit 30 Prozent besteuern. Sie erwartet sich daraus Einnahmen von 10,5 Milliarden australischen Dollar (7,3 Mrd. Euro). Die Unternehmenssteuer soll in den kommenden Jahren von 30 auf 29 Prozent gesenkt werden. Die Rentenzuschüsse, die Arbeitgeber für ihre Mitarbeiter entrichten, sollen von neun auf zwölf Prozent steigen.

Die Opposition ist gegen die Minensteuer. Die Unternehmenssteuer will sie ab Juli 2013 auf 28,5 Prozent kürzen, große Unternehmen sollen aber eine zusätzliche Abgabe von 1,5 Prozent zur Finanzierung von Mitarbeitern in Elternzeit entrichten. Innerhalb von zwölf Monaten will die Opposition ihre Pläne für eine umfassende Steuerreform vorlegen.

Telekommunikation: Die Regierung will den staatlich finanzierten Aufbau eines Nationalen Breitbandnetzes, das Volumen liegt bei 43 Milliarden australischen Dollar. Die Opposition ist gegen das Projekt und will stattdessen, dass private Firmen das Netz ausbauen und dabei auf Glasfaser- und Drahtlosnetzwerke sowie Satellitentechnologie setzen.

Betroffene Unternehmen: Australiens Bergbaubranche würde wohl mit am meisten von einem Regierungswechsel profitieren, da die Opposition gegen die 30-Prozent-Steuer ist. Im Falle eines Siegs der Herausforderer dürften die Aktien aller Betreiber von Eisenerzminen und Kohlebergwerken steigen, vor allem der Bergbaukonzerne BHP Billiton und Rio Tinto. Die größten Gewinner eines Regierungswechsels dürften jene Unternehmen sein, die sich ausschließlich auf Kohle oder Eisen konzentrieren. Dazu zählen unter anderem Macarthur Coal, Centennial Coal und Atlas Iron.

Der australische Telekomriese Telstra müsste im Falle eines Sieges der Regierung sein De-facto-Monopol auf das veraltete, auf Kupferdraht basierende Festnetz aufgeben, würde dafür aber im Gegenzug elf Milliarden australische Dollar von der Regierung erhalten. Telstras Konkurrenten dürften die Regierungspläne begrüßen, da diese vorsehen, dass die Telekominfrastruktur künftig von einem neutralen Anbieter verwaltet wird. Bisher sind sie entweder auf Zusammenarbeit mit Telstra angewiesen, wenn sie Zugang zum Festnetz wollen, oder sie müssen eine eigene, teure Infrastruktur errichten.

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