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Mit Giftspritze getötet

In den USA ist das 36. Todesurteil in diesem Jahr vollstreckt worden. Im Bundesstaat Texas wurde ein 35-jähriger verurteilter Mörder am Dienstagabend mit einer Giftspritze getötet, wie die Justizbehörden mitteilten. Der Mann war wegen gemeinschaftlicher Entführung, Vergewaltigung und Ermordung zweier 14 und 16 Jahre alten Mädchen verurteilt worden.

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Im Juni 1993 soll der damals 18-Jährige als Anführer einer Gang für die Tat verantwortlich gewesen sein. Zwei weitere Gangmitglieder wurden bereits hingerichtet. Die anderen drei waren zum Tatzeitpunkt noch nicht volljährig und waren zu langen Freiheitsstrafen verurteilt worden.

Es war bereits die 16. Hinrichtung in Texas, das in den USA die unrühmliche Statistik der meisten Vollstreckungen anführt. Die USA gehören zu den weltweit 58 Staaten, in denen noch die Todesstrafe vollstreckt wird. Amnesty International (AI) registrierte 2009 nur in China, dem Iran, dem Irak und Saudi-Arabien mehr Hinrichtungen als in den Vereinigten Staaten.

1.210 Hinrichtungen bis Mai 2010

In 35 der 50 US-Bundesstaaten sehen Gesetze die Todesstrafe für schwere Verbrechen vor. Seit Wiederaufnahme der Hinrichtungen 1977 bis Mai 2010 wurden nach Angaben des US-Death Penalty Information Centers (DPIC) 1.210 Todesurteile vollstreckt. Die meisten Exekutionen gab es in Texas (457), Virginia (107) und Oklahoma (92).

Häufigste Hinrichtungsart ist die durch eine Giftspritze. Andere Straftäter starben auf dem elektrischen Stuhl, in der Gaskammer, wurden erschossen oder erhängt.

139 Todeskandidaten wieder freigelassen

Im Oktober 2009 saßen laut jüngster Statistik 3.270 zum Tode Verurteilte hinter Gittern, die meisten in Kalifornien (694), Florida (395) und Texas (339). Durch Anfechtungen des Urteils, Wiederaufnahmeverfahren oder andere Verzögerungen können Jahrzehnte vom Urteil bis zum Tod vergehen.

Seit 1973 wurden in den USA 139 Menschen wegen erwiesener Unschuld oder erheblicher Zweifel an ihrer Schuld wieder aus den Todeszellen entlassen. Bei mindestens 23 Menschen wurde die Unschuld allerdings erst nach der Hinrichtung festgestellt.

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