„Definitiv eine Verbesserung der Lage“
Nach dramatischen Appellen der Vereinten Nationen (UNO) und von Hilfsorganisationen gehen nun doch mehr Spenden für die Opfer der Jahrhundertflut in Pakistan ein. Die UNO teilte am Mittwoch mit, sie habe inzwischen mehr als 40 Prozent der erbetenen knapp 460 Millionen Dollar (rund 357 Mio. Euro) Soforthilfe bekommen.
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Der Sprecher des UNO-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) in Pakistan, Maurizio Giuliano, sagte in Islamabad, 208 Millionen Dollar seien eingegangen. Das entspreche 42,5 Prozent der in der vergangenen Woche angeforderten Summe. „Dazu kommen noch Zusagen, so dass die Gelder eine Quote von 54,5 Prozent erreichen. Das ist definitiv eine Verbesserung der Lage.“
Angesichts der zuvor geäußerten Bedenken sicherte die Regierung in Islamabad zudem neuerlich zu, gewissenhaft mit den Hilfen umgehen zu wollen, wobei auch die Zuhilfenahme ausländischer Prüfer erwägt werde.
Laut UNO können in den Hochwassergebieten bis jetzt erst rund 700.000 Flutopfer mit Lebensmitteln und sauberem Wasser versorgt werden. Mindestens sechs Millionen sind aber dringend auf Überlebenshilfe angewiesen. Insgesamt sind etwa laut UNO-Angaben 17 Millionen, nach Regierungsangaben sogar 20 Millionen Pakistaner von dem Hochwasser betroffen.

APA/EPA/Matiullah Achakzai
Flutopfer erhalten Hilfsgüter von Soldaten.
Hilfszusage aus Russland
Bei seinem Treffen mit Pakistans Präsident Asif Ali Zardari in Sotschi sicherte Kreml-Chef Dimitri Medwedew am Mittwoch russische Hilfe bei der Bewältigung der Flutkatastrophe zu. „Wir trauern mit Ihnen und sind bereit, alle erdenkliche Hilfe zu leisten“, so Medwedew.
Die Europäische Union erhöhte unterdessen ihre humanitäre Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe nach Angaben der zuständigen EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa um 30 Millionen Euro. Damit stellt die EU-Kommission jetzt 70 Millionen Euro bereit. „Das ist eine bedeutende Summe“, sagte Georgiewa. „Aber dieses Geld ist nur Nothilfe, es reicht natürlich nicht, um Pakistan wieder aufzubauen.“ Bereits am Dienstag wurde von der EU vorgeschlagen, bei einer internationalen Geberkonferenz Hilfsgelder für den langfristigen Wiederaufbau Pakistans einsammeln zu wollen.
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