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Suche nach vermissten Touristen läuft

Die Lage in den Hochwassergebieten in Pakistan wird immer verzweifelter. Schwere Regenfälle behindern weiterhin die Rettungsarbeiten. Für das Wochenende wurden zudem weitere Niederschläge erwartet, die noch mehr Häuser zerstören und Getreidefelder vernichten könnten.

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„Es wird schlimmer. Es regnet wieder. Das behindert unsere Rettungsarbeiten“, sagte Amjad Jamal vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. Mehr als 1.700 Menschen sind bisher in den Fluten umgekommen. 15 Millionen Pakistaner sind direkt von der Naturkatastrophe betroffen, die vor allem der Landwirtschaft schweren Schaden zugefügt hat.

1.000 Kilometer langes Gebiet

Das Hochwasser erstreckt sich mittlerweile über ein 1.000 Kilometer langes Gebiet. Es reicht vom Norden über die fruchtbare Provinz Punjab bis in die südliche Region Sindh mit der Wirtschaftsmetropole Karatschi. Für mindestens vier Bezirke der Provinz Sindh wurde am Samstag höchste Alarmbereitschaft ausgerufen.

In der Stadt Muzaffargarh, in deren Nähe sich Flüsse, die aus weit entfernten Regionen in Afghanistan und Indien gespeist werden, mit dem Indus vereinen, klammerten sich verzweifelte Menschen an die Kufen startender Hubschrauber. Die Armee hatte die Menschen, die auf einen höher gelegenen Friedhof geflohen waren, mit Reis versorgt.

Kritik an Regierung wächst

Die Opfer des schwersten Hochwassers seit 80 Jahren werfen Präsident Asif Ali Zardari vor, sie im Stich zu lassen. Der Staatschef wies die Kritik an seiner Auslandsreise nach Europa zurück. Ministerpräsident Yusuf Raza Gilani sei in der Lage, mit den Problemen fertig zu werden, erklärte Zardari.

Nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister David Cameron am Freitag sagte Zardari: „Stürme kommen, Stürme gehen und Pakistan und Großbritannien werden zusammenstehen.“ Zardari, der bereits wegen Korruptionsvorwürfen unter Druck geraten war, wollte am Samstag die pakistanische Gemeinde in Großbritannien um Hilfe für die Flutopfer bitten.

Suche nach Vermissten in Indien

Auch in Indien behinderten starke Regenfälle die Rettungsarbeiten. Mindestens 113 Menschen sind bisher ums Leben gekommen, Dutzende werden vermisst. Betroffen könnten auch ausländische Touristen sein, warnte das Außenministerium. „Es gelingt uns laufend, Kontakt zu weiteren Österreichern in der Region aufzunehmen, aber wir sind noch nicht ganz am Ziel. Wir haben noch nicht alle Gesuchten gefunden“, erklärte Samstagnachmittag Außenamtssprecher Harald Stranzl gegenüber der APA. Unterdessen wurden bereits die ersten Österreicher aus Leh ausgeflogen.

In der Stadt Leh wurde ein „Sammellager“ eingerichtet, wohin sich die Touristen wenden können, um dort betreut zu werden. Die Stadt selbst wurde durch Schlammlawinen schwer zerstört. Häuser und Telefonmasten stürzten um, und Teile einer wichtigen Autobahn wurden weggespült.

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