Der schwierigste Achttausender
Der steil aufragende K2 im Karakorum-Gebirge ist gefürchtet: Der Berg an der pakistanisch-chinesischen Grenze ist mit 8.611 Metern nach dem Mount Everest (8.848 Meter) zwar „nur“ der zweithöchste Gipfel der Erde, aber er gilt unter Alpinisten als schwierigster Achttausender.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Für Schlagzeilen sorgen immer wieder tödliche Unfälle. Einer deutschen Studie von Anfang 2007 zufolge kehrten rund 24 Prozent der Gipfelbezwinger vom K2 nicht mehr lebend zurück.
„Schwarze Jahre“ 1986 und 2008
1986 ging als „schwarzes Jahr“ in die Geschichte ein: 13 Bergsteiger starben in mehreren Katastrophen, darunter die Österreicher Hannes Wieser und Alfred Imitzer sowie die Filmemacherin und Bergpartnerin von Alpinisten-Legende Kurt Diemberger, Julie Tullis. Sie kamen bei einem mehrtägigen Sturm während des Abstiegs um. Im August 2008 kostete eine Lawine elf Bergsteiger das Leben, der österreichische Skyrunner Christian Stangl und sein Begleiter Thomas Strausz entgingen dem Unglück knapp.
Der K2 gilt aufgrund seiner langen, steilen Wände und anspruchsvollen Routen als technisch schwierigster Achttausender. Vom Basislager auf 5.200 Meter Höhe muss man auf der Normalroute via Abruzzi-Grat 2.000 Höhenmeter mit einer Steigung von 45 Grad überwinden. Zusätzlich machen Wetterkapriolen Alpinisten immer wieder zu schaffen. Der Berg am Ende des mächtigen Baltoro-Gletschers und an der Flanke des Karakorum ist extrem wind- und wetterexponiert.
Erstbesteigung 1954

APA
Mythenreich ist bereits die Erstbesteigung im Jahre 1954. Ein elfköpfiges italienisches Team hatte sich - begleitet von nicht weniger als 500 einheimischen Trägern - aufgemacht, um endlich den ersten Gipfelsieg auf dem K2 feiern zu können. Doch es gab mehrere Rückschläge: Schlechtes Wetter behinderte lange den Aufstieg, dann starb ein Expeditionsmitglied an einem Lungenödem.
Am 31. Juli erreichten nur die beiden Italiener Lino Lacedelli und Achille Compagnoni den Gipfel. Sie schleppten ihre bereits leeren Sauerstoffflaschen mit sich, um auf dem Gipfel einen Beweis ihres Sieges zu hinterlassen. Ein anderes Expeditionsmitglied erhob später schwere Vorwürfe gegen die beiden. Sie hätten das Leben anderer Mitglieder riskiert, von „versuchtem Totschlag“ war die Rede.
Bereits 1939 hatte der Deutsch-Amerikaner Fritz Wissner fast den Gipfel erreicht. Auf Anraten des Sherpas Pasang Dawa Lama drehte er aber nur 230 Meter darunter wieder um.
1856 erstmals vermessen
Die prächtige Pyramide des K2 zog schon im 19. Jahrhundert Forscher und Bergsteiger in ihren Bann. 1856 hatte der britische Offizier Thomas Montgomery auf seiner geografischen Entdeckungsreise im Karakorum (damals zu Britisch-Indien gehörend) den Berg, zusammen mit anderen Bergzügen, erstmals vermessen. Der Gipfel, den die Einheimischen Chogori („König der Berge“) nennen, erhielt die Bezeichnung K2, wobei K für Karakorum steht.
1860 unternahm der britische Hauptmann Henry Haversham Godwin-Austen die erste Expedition zum K2, ohne jedoch den Gipfel zu erreichen. Zu seinen Ehren nannte man den Berg früher daher auch „Mount Godwin Austen“, der Name setzte sich allerdings nicht durch. Auch spätere Gipfelversuche schlugen fehl.
Link: