Nach dem Urlaub folgt die Ernüchterung
Die Briten haben während ihres Sommerurlaubs letztes Jahr im Durchschnitt acht alkoholische Getränke pro Tag heruntergespült. Laut einer Studie des Gesundheitsministeriums in London entspricht das 80 Pints Bier oder 80 großen Gläsern Weißwein während der zehn Tage Urlaub, die der durchschnittliche Brite nimmt.
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Mehr als jeder vierte der 3.500 befragten Briten gab an, seinen Alkoholkonsum im Urlaub verdreifacht zu haben. Immerhin wollten 70 Prozent davon im September wieder zur Normalität zurückkehren. Der September müsse „zum neuen Jänner“ werden, forderte Gesundheitsstaatssekretärin Gillian Merron: „Wir müssen uns vornehmen, gesünder zu leben.“
Der Alkoholkonsum wirkt sich auch auf das Benehmen in der Urlaubsdestination aus. Das führte so weit, dass 2009 die Behörden Londons und Athens gemeinsam den Exzessen britischer Touristen in griechischen Urlaubsorten ein Ende setzen wollten. Hohe Offiziere der griechischen und der britischen Polizei treffen sich nun regelmäßig, um gemeinsam gegen „diese Plage“ vorzugehen, wie der griechische Staatssekretär im Innenministerium, Christos Markogiannakis, im Staatsradio mitteilte.
Komasaufen in Ferienorten
„Das mit den Betrunkenen kann so nicht weitergehen“, sagte er. Vor allem auf Kreta, auf den Inseln Zakynthos und Korfu im Ionischen Meer und auf der Dodekanesinsel Kos kommt es seit Jahren immer wieder zu Exzessen volltrunkener Briten, die halbnackt durch die Straßen irren. „Jede Nacht haben wir schlimme Szenen. Es kommt zu einer Art Kampfsaufen, das kein Mensch aushalten kann“, sagten Bewohner der Region um die Touristenortschaft Malia auf Kreta im Radio.
Laut dem Bericht „Britisches Verhalten im Ausland“ mussten im letzten Jahr über 600 britische Touristen in Spanien ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auch in Griechenland gab es über 600 Krankenhausaufenthalte von Briten, in Thailand mehr als 300, viele dort wegen Unfällen mit Motorrädern. Doch meistens war dem Bericht zufolge zu viel Alkohol im Spiel. „Wir haben es mit schlechtem, unzüchtigen Verhalten und Komasaufen zu tun“, sagte Nick Seaton von der Kampagne für Wahre Erziehung der Tageszeitung „Daily Mail“. Das sei beschämend und eine „nationale Schande“.
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