Stars als schlechtes Vorbild
Jedes Jahr sorgen Horden betrunkener Briten für Wirbel in den beliebten Urlaubsdestinationen an Europas Stränden. Eine Umfrage der Reise-Website TripAdvisor ergab, dass sie auch die am schlechtesten angezogenen Touristen Europas sind. 36 Prozent der befragten britischen Urlauber gaben an, sich auf Reisen aufregender und abenteuerlicher als gewöhnlich zu kleiden.
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Um die Bewohner der Insel künftig davor zu bewahren, in modische Fettnäpfchen zu tappen, hat die britische Zeitung „Guardian“ nun einen Urlaubsknigge veröffentlicht. Darin gibt eine Moderedakteurin Tipps zur Auswahl der richtigen Kleidung für Reise, Strand und Restaurant. Der Anspruch an die „richtige“ Garderobe variiert selbstverständlich von Destination zu Destination und stellt die eigentliche Herausforderung für die Wahl der Garderobe dar.
Ein guter Style ist bereits am Flughafen gefragt. Der „Guardian“ empfiehlt hier möglichst feste Schuhe, eine leichte Weste und Sonnenbrillen. Von einem Star-Reise-Outfit a la Angelina Jolie im schwarzen Seidenkleid mit High Heels wird eher abgeraten: Klimaanlagen, schier endlos lange Flughafengänge und knappe Umsteigezeiten können die Freude am vermeintlich perfekten Styling gehörig trüben.
Multitaskingfähige Kleidung
Um im Urlaub gut gekleidet zu ein, braucht es nicht notwendigerweise eine eigene Feriengarderobe - wichtiger ist viel eher die zugrunde liegende Stil-Philosophie. Man kann ohne Weiteres der alltäglichen Sommerkleidung treu bleiben und diese, an den Urlaub angepasst, kombinieren. Ein Sommerkleid, das man für eine legere Party gekauft hat, kann man ohne Probleme auch beim Sightseeing tragen, eine Alltagsbluse kann mit Shorts kombiniert perfekt ins Restaurant getragen werden.
Vollkommen unnötig findet der „Guardian“ Sarongs und Kaftane. Auch wenn Liz Hurley Schleier für den Strand entwirft und Soap-Stars sich in Sarongs für Klatschmagazine ablichten lassen - für den normalsterblichen britischen Urlauber gilt die Devise: Wenn schon umhüllen, dann mit „richtiger“ Kleidung. Unnötig zu erwähnen, dass ein Auftreten in Badekleidung außerhalb von Pool- und Strandbereichen keinesfalls akzeptabel ist.
Das Aus für die Strandtasche
Wer sich mit einer Strandtasche im Urlaub blicken lässt, outet sich laut Guardian ebenfalls als nicht besonders stilsicher - außer es handelt sich um ein Designermodell, wie etwa eine Leinentasche von Marc by Marc Jacobs. Eine schlichte Alltagstasche aus Leder soll hingegen ungleich schicker wirken und einen lässigen Eindruck vermitteln.
Richtige Fashionistas erkennt man auch im Urlaub an ihrem Schmuck: Elegante große Ohrringe, lange Halsketten, Ringe und glänzende Armreifen sind ein Blickfang, die jedes Outfit ergänzen oder aufwerten und fallen in puncto Platzbedarf im Reisegepäck kaum ins Gewicht. Denn auch da weiß der „Guardian“, wie es sich gehört: Zu viel Gepäck ist schlecht. Stars wie Paris Hilton und Co. sind hier wieder ein Negativbeispiel.
Viele Koffer demonstrieren nicht, dass man sich einen langen Urlaub leisten kann, sondern hauptsächlich, dass man sich selbst nicht vertraut, was das Styling angeht. Wer den halben Kleiderkasten mitnimmt, outet sich somit als unentschlossen und wenig stilsicher. Koffer an sich sind ebenso out: Wer richtig lässig wirken will, reist viel eher mit einer Reisetasche. Das mag zwar nicht immer die praktischste Lösung sein, ist für den „Guardian“ aber mit Abstand am schicksten.
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