„Bat Box“ als Schutz vor Gelsenplage
Mit Hilfe von Fledermäusen will man mancherorts der Gelsenplage Herr werden. Venedig und ein polnischer Ort setzen auf dieses ebenso umweltfreundliche wie ungewöhnliche Insektenvernichtungsmittel und fordern ihre Bürger auf, Unterschlupfe für Fledermäuse aufzuhängen.
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Infolge der schweren Überschwemmungen lässt der Bürgermeister des kleinen südpolnischen Dorfs Lelow, Jerzy Szydlowski, gegen einen eher symbolischen Preis von 1,20 Euro kleine Fledermaushäuschen an seine Nachbarn verteilen. „Die kleinen Fledermausarten können in diesen Häuschen schlafen und sich gleichzeitig von den Mücken ernähren“, sagte Szydlowski.
Fressen rund 2.000 Mücken pro Nacht
Seit den heftigen Überschwemmungen im Mai und Juni herrscht eine wahre Mückenplage in Polen. Naturfreund Szydlowski hofft, dass durch seine Idee der Einsatz chemischer Mittel verhindert werden kann. Eine kleine Fledermaus könne pro Tag rund 2.000 Mücken verspeisen. Nach Angaben von Experten, die auch bei der Entwicklung der aus Holz gebauten „Bat Box“ behilflich waren, wird aber frühestens im nächsten Jahr zu erkennen sein, ob die Fledermäuse ordentlich Mücken gefressen haben.
Kampf gegen Tigermücken in Venedig
Auch Venedig will mit Fledermäusen eine Plage Asiatischer Tigermücken in den Griff bekommen. Die Einwohner der italienischen Lagunenstadt sollen Fledermauskästen kaufen oder bauen und sie hoch in Bäumen oder an Hauswänden aufhängen.
Insbesondere der Lido solle durch die Aktion von den Gelsen befreit werden. Die Mücken brüten vor allem in Wasseransammlungen in Gärten und Grünflächen. Das Brackwasser der venezianischen Kanäle meiden sie hingegen. Die Insekten können das Chikungunya-Fieber übertragen, eine tropische Infektionskrankheit.