Bis ins hohe Alter an der Gitarre
Die von ihm erfundene Gitarre hatte anfangs nur den Spitznamen „Holzklotz“, aber sie machte den US-Musiker Les Paul weltberühmt. Künstler wie Eric Clapton und Pete Townshend waren von dem elektronischen Instrument begeistert. Bis heute gilt die Gibson Les Paul als eines der berühmtesten Modelle überhaupt.
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Auch bei der Weiterentwicklung moderner Aufnahmetechniken leistete er etwa im Bereich des Multitrack Recording (Mehrspurrekorder) und bei Halleffekten entscheidende Pionierarbeit. Von der Mundharmonika und dem Banjo wechselte er bald zur Gitarre und startete schon als Teenager mit elektronischen Selbstversuchen an Mikrofonen und Plattenspielern. Daraus baute er für seine Gitarre einen einfachen Verstärker und ein Aufnahmegerät.
Groß geworden ist Paul in der Country- und Jazzmusik. Mitte 20 veröffentlichte er seine ersten beiden Schallplatten. In den 30er und 40er Jahren stand er mit Big Bands und Musikgrößen wie Bing Crosby, Nat King Cole und Frank Sinatra auf der Bühne. Auch am Radiomikrofon wurde er ein Star. Gemeinsam mit seiner damaligen Frau, der Sängerin Mary Ford, erreichte er große Hits mit Songs wie „How High The Moon“ und „Vaya Con Dios“.
Gitarren ohne Schallloch
Die Mitte der 30er Jahre auf dem Markt verfügbaren Gitarren stellten Les Paul nicht zufrieden. Daher begann er, eigene Instrumente zu entwerfen. 1941 baute er den Prototyp der Solidbody-E-Gitarre. Eine Besonderheit: Er ließ eine Gitarre ohne Schallloch bauen, um bei der elektrischen Verstärkung gegen Rückkoppelung unempfindlich zu sein. Anfangs rief das Skepsis hervor, damit wurde Les Paul aber letztlich berühmt.
Bei seinem ersten Versuch baute er einen Holzblock mit Tonabnehmer, Steg und Gitarrenhals zusammen. Als sich das Publikum über das Aussehen mokierte, bekam der Holzblock noch zwei Korpushälften dazu. 1948 verletzte er sich bei einem Autounfall schwer am Arm. Seine Verletzung musste vom Arzt so behandelt werden, so dass er weiter eine Gitarre halten konnte. Bis zu seinem 94. Lebensjahr war ihm das auch gelungen.
„Wenn man dickköpfig ist, geht alles“, sagte er in einem Interview gegenüber der „Washington Post“. „Ich spiele mit den Fingern, die mir noch geblieben sind.“ Les Paul spielte bis vor wenigen Monaten noch regelmäßig in New Yorker Clubs. Seine Karriere brachte dem mehrfachen Grammy-Gewinner zahlreiche Ehrungen. 1988 wurde er auch in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 2009 starb Les Paul in White Plains, New York, im Alter von 94 Jahren an einer Lungenentzündung.
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