China-Afrika-Gipfel: Peking lockt mit Wachstum

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China hat Afrika mit dem Ausbau der „Neuen Seidenstraße“ einen Wachstumsschub in Aussicht gestellt. Das gewaltige Infrastrukturprojekt unter Führung Pekings werde zu einem Gewinn für alle Beteiligten führen, sagte Chinas Präsident Xi Jinping der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge heute kurz vor dem Start des China-Afrika-Gipfels in Peking auf einem Wirtschaftsforum.

Vor USA und Frankreich

China stehe bereit, die Kooperation mit den afrikanischen Staaten zu stärken, so Xi weiter. Peking investiert schon seit vielen Jahren in Afrika und hat in dem Kontinent eine Quelle für dringend benötigte Rohstoffe gefunden. Doch auch als Absatzmarkt rückt die wachsende afrikanische Mittelschicht für die Chinesen zunehmend in den Fokus.

Mit einem Handelsvolumen von zuletzt 170 Mrd. US-Dollar (146 Mrd. Euro) hat China sowohl die USA als auch die alte Kolonialmacht Frankreich als wichtigste Handelspartner des Kontinents hinter sich gelassen. Vor dem Hintergrund des sich zuspitzenden Handelsstreits mit den USA steht die Suche nach neuen Märkten für Peking umso höher auf der Prioritätenliste.

Alternative zu USA

„Viele afrikanische Führer begrüßen Pekings Engagement als eine Alternative zu dem, was sie als halbherzige Ansätze der Vereinigten Staaten und Europas betrachten“, schrieb Sabine Mokry vom China-Institut MERICS in einer Analyse zum Gipfel, zu dem zahlreiche afrikanische Staats- und Regierungschefs angereist sind.

Während in den USA „keine kohärente Afrikapolitik“ erkennbar sei, tue sich auch Europa schwer. Einige EU-Staaten hätten zwar vor Kurzen damit begonnen, ihr Engagement in Afrika zu vergrößern. Von einem gemeinsamen europäischen Vorgehen könne aber keine Rede sein.