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„Umwelt und Konsumenten profitieren“

Nach der Glühbirne verschwindet in der EU nun auch die Halogenlampe vom Markt. Aus Energiespargründen ist ab 1. September in allen EU-Staaten die Produktion von Halogenlampen mit schlechter Energieeffizienz verboten.

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Eigentlich hätte dieses Licht bereits vor zwei Jahren ausgehen sollen. Damals gab es für die Halogenlampe aufgrund mangelnder Alternativen jedoch noch eine Gnadenfrist, die mit dem heutigen Tag zu Ende geht. Mit dem Aus für die Halogenleuchten tritt nun die letzte Stufe der EU-Lampenverordnung in Kraft.

Produkte sollen umweltgerecht gestaltet werden

Hinter dem jetzigen Auslaufen der Halogenlampe steckt die Ökodesign-Richtlinie der EU. Sie legt Anforderungen an die Energieeffizienz von Produkten fest. Nach und nach sollen vor allem jene Produkte vom Markt genommen werden, die besonders viel Strom verbrauchen und daher schlecht für die Umwelt sind.

Wurden bei der bereits verbotenen Glühlampe nur etwa fünf Prozent der aufgenommenen Energie in Licht umgewandelt, erscheint - zumindest was die Energieeffizienz betrifft - auch die Halogenlampe in keinem guten Licht: Der Verbrauch einer Halogenlampe ist nach Angaben der EU-Kommission immer noch fünfmal höher als der einer LED-Lampe.

LED-Leuchten als Ersatz

Anstelle der Halogenlampen werden ab September daher hauptsächlich Energiesparlampen und LEDs in den Regalen stehen. Dadurch soll nach Angaben der EU-Kommission jährlich so viel Strom gespart werden, wie Portugal in einem Jahr verbraucht.

Von der neuen Regelung betroffen sind vor allem die meist birnen- oder kerzenförmigen Leuchten der Energieklasse D mit 230 Volt und gerichtetem Licht - also Spotleuchten mit Reflektor. Erlaubt sind nur noch Halogen-12-Volt-Reflektoren, die mindestens 4.000 Stunden Lebensdauer haben und im oberen Bereich der Energieeffizienzklasse C oder besser (B) liegen.

Restbestände dürfen allerdings noch verkauft, neuen Lampen aber nicht auf den Markt gebracht werden. Ausnahmen gibt es für flache Spotlampen, wie sie bei Deckenstrahlern genutzt werden, sowie für jene Halogenlampen in Schreibtischlampen und Flutlichtern.

Konsumenten und Umwelt profitieren

Obwohl LEDs in der Anschaffung meist etwas teurer sind als Halogenlampen, sind die Preise der EU-Kommission zufolge seit 2012 um 75 Prozent gesunken. Durch die gute Energieeffizienz der Leuchten sind die Mehrkosten zudem schnell gedeckt.

Die Umweltschutzorganisation Global 2000 begrüßt die Regelung. Der bereits im Jahr 2012 beschlossene Schritt habe der viel effizienteren LED-Technologie den Weg geebnet. „Jetzt profitieren sowohl die Konsumenten durch niedrigere Energiekosten als auch die Umwelt durch geringere Treibhausgasemissionen“, betonte Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von Global 2000 in einer Aussendung.

Die EU-Kommission prüft derzeit weitere Schritte in Sachen Ökodesign. Studien sollen etwa das Einsparpotenzial von Wasserkochern, Handtrocknern, Hochdruckreinigern und Aufzügen aufdecken. Nach Angaben der EU-Kommission werden allerdings nur jene Produkte vom Markt genommen, für die es einen vernünftigen Ersatz gibt.

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