AMS-Chef warnt vor Einschränkung der Angebote

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Der Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS), Johannes Kopf, warnt davor, dass mit weniger AMS-Budget Projekte, die sinnvoll seien, nicht mehr gemacht werden könnten.

So könnte etwa Älteren, Langzeitarbeitslosen und Jugendlichen weniger angeboten werden, so Kopf in einem Interview mit der „Presse“ (Freitag-Ausgabe). Er setzt sich für 1,25 Mrd. Euro Budget für 2019 ein nach heuer 1,41 Mrd. Euro.

Geld fehlt vor allem bei Langzeitarbeitslosen

Die erwartete Bandbreite lag zuletzt bei 1,05 bis 1,25 Mrd. Euro. Welche Projekte man bei weniger Geld nicht mehr machen könne, sei von den Schwerpunkten abhängig, die der AMS-Verwaltungsrat setze. Eine leichte Budgetkürzung hält Kopf wegen der sinkenden Arbeitslosigkeit für „vertretbar“: „Aber je mehr Geld man hat, desto mehr kann man für die Arbeitslosen und auch die Betriebe, die Fachkräfte suchen, tun.“

Die drohende Kürzung raube vielen Arbeitslosen die Chance auf eine Beschäftigung, warnte dazu heute auch Oberösterreichs AK-Präsident Johann Kalliauer und forderte in einer Aussendung, die gute Konjunktur dazu zu nutzen, Arbeitslose jobfit zu machen.

Ins gleiche Horn stößt Kopf: Gegen die Langzeitarbeitslosigkeit, die sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat und von der zuletzt 105.000 Personen betroffen waren, sollte man „die gute Konjunktur nützen, um möglichst viele dieser Menschen in eine Beschäftigung zu bringen“, so der AMS-Vorstand zur „Presse“. Der Topf für Ältere und Langzeitarbeitslose sei zum Glück gut dotiert.

Mehr Sperren bei Arbeitslosengeld

Einen deutlichen Anstieg gebe es bei den Sperren von Arbeitslosengeld, sagte Kopf in einem „Standard“-Interview (Freitag-Ausgabe). Das liege nicht nur daran, dass das AMS strenger sei, sondern auch die Menschen durch mehr Jobangebote verpflichtet werden, sich entsprechend öfter zu bewerben. Der zweite Schwerpunkt liege auf überregionaler Vermittlung.

Von den Menschen, die 2015 Asyl bekommen haben, seien 34 Prozent in Beschäftigung, und von jenen, die 2016 gekommen seien, 26 Prozent, so Kopf weiter. Die Integration von Afghanen funktioniere relativ gut trotz im Durchschnitt schlechterer Qualifikation als etwa von Syrern.