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Hinrichtungen in 23 Ländern

2017 ist weltweit sowohl die Zahl der Hinrichtungen als auch die Zahl der verhängten Todesurteile zurückgegangen. Wie aus einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr mindestens 993 Hinrichtungen in 23 Ländern vollzogen. Todesurteile gab es knapp 2.600.

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2016 wurden weltweit noch 1.032 Hinrichtungen vollzogen, das ist ein Rückgang um vier Prozent und sogar um 39 Prozent im Vergleich zu 2015, als 1.634 Hinrichtungen - die höchste Zahl seit 1989 - verzeichnet wurden. Auch die Zahl der Todesurteile ging von über 3.100 im Jahr 2016 auf knapp 2.591 im Jahr 2017 zurück. Fast 22.000 Menschen befinden sich laut AI derzeit in Todestrakten von Gefängnissen.

China und Iran vor Saudi-Arabien

Die meisten Hinrichtungen gibt es laut dem Mitte April veröffentlichten Bericht nach wie vor in China. AI schätzt, dass dort jedes Jahr mehrere tausend Menschen hingerichtet werden. Weil die Daten nicht öffentlich zugänglich sind und es sich daher um Schätzungen handelt, ist China nicht Teil der Gesamtstatistik. Nach China liegen der Iran (mehr als 507 Hinrichtungen), Saudi-Arabien (146), der Irak (mehr als 125) sowie Pakistan (mehr als 60), Ägypten (mehr als 35) und Somalia (24) auf den vordersten Rängen.

„Alarmierend“ sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation die Entwicklungen in Ägypten, wo die Zahl der erfassten Todesurteile gegenüber 2016 um etwa 70 Prozent stieg. Bahrain, Jordanien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate nahmen Hinrichtungen wieder auf.

Rückgang in Staaten südlich der Sahara

Große Fortschritte beobachtete AI in den Staaten südlich der Sahara, wo die Zahl der verhängten Todesurteile erheblich zurückging. Allerdings gebe es Berichte, dass 2018 in Botsuana und im Sudan die Vollstreckung von Todesurteilen wieder aufgenommen wurde.

Die USA liegen auf Platz acht bei den Hinrichtungen und damit auf ähnlichem Niveau wie im Jahr zuvor. Dass US-Präsident Donald Trump mit der Todesstrafe bei Drogendelikten liebäugle, sei „unfassbar“, so AI Österreich. Es gebe keine Beweise dafür, dass die Todesstrafe eine „besonders abschreckende Wirkung hat und die Sicherheit in einem Land verbessert. Führungsstärke bedeutet gerechte Urteile - nicht Todesurteile“, hieß es.

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