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Seit 1971 unabhängig

Die Volksrepublik Bangladesch gehört zu den am dichtesten besiedelten Ländern der Welt. Mit knapp 150.000 Quadratkilometern ist der südasiatische Staat nicht groß, hat aber rund 166 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.

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Bangladesch zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Viele Menschen sind unterernährt, Kinderarbeit ist verbreitet. Etwa 90 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Islam, der Rest sind hauptsächlich Hindus. Nach der Entkolonialisierung war Bangladesch mehr als zwei Jahrzehnte eine pakistanische Provinz. Nach einem Bürgerkrieg wurde es 1971 unabhängig. Seit 1991 wird es demokratisch-parlamentarisch regiert, allerdings ist es von Familiendynastien geprägt.

Schwere Naturkatastrophen

Das Land liegt östlich von Indien, im Süden öffnet es sich am Mündungsdelta der Flüsse Ganges und Brahmaputra zum Golf von Bengalen. Der größte Teil des Staatsgebietes ragt nur wenige Meter über den Meeresspiegel. Daher wird es regelmäßig von Überschwemmungen heimgesucht. Zuletzt standen im Jahr 2004 nach starken Monsunregenfällen etwa zwei Drittel des Landes unter Wasser, fast die Hälfte aller Bangladescher wurde obdachlos. Fünf Jahre zuvor hatte eine verheerende Dürreperiode den Menschen zu schaffen gemacht.

Fabrikkatastrophe 2013

Ökonomisch hat Bangladesch einen marktwirtschaftlichen Kurs eingeschlagen. Die meisten Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, vorwiegend im Reisanbau. Das Pro-Kopf-Einkommen ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen, liegt aber noch immer nur bei 840 US-Dollar (rund 610 Euro) im Jahr.

Hauptexportgüter sind mit etwa 80 Prozent Bekleidungsartikel. Wichtigste Abnehmer sind die USA und Europa. 2013 gab es in Bangladesch eine schwere Fabrikkatastrophe. Mehr als 1.100 Menschen starben beim Einsturz eines Fabrikkomplexes. Die Gebäude waren am 24. April 2013 unter dem Gewicht mehrerer illegal aufgestockter Etagen eingestürzt. Bisher wurde deswegen niemand verurteilt. Die Katastrophe warf ein Schlaglicht auf die Probleme in den Textilfabriken des südasiatischen Landes, das nach China weltweit die Nummer zwei der Textilexporteure ist.

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