Hitze: Erstes deutsches AKW muss Leistung drosseln

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Weil die Wassertemperatur in den Flüssen wegen der Hitzewelle steigt, müssen die ersten Atomkraftwerke in Deutschland ihre Leistung herunterfahren. Am Oberrhein wurde der kritische Bereich erreicht, und das Atomkraftwerk Philippsburg in Baden-Württemberg drosselte seine Leistung, wie der Betreiber EnBW heute mitteilte. Andere Kraftwerke in Deutschland und Europa könnten folgen.

AKW Philippsburg in Deutschland

APA/AFP/Daniel Roland

„Wenn die Wassertemperatur in den Flüssen einen bestimmten Punkt erreicht, dürfen die Kraftwerke kein Kühlwasser mehr entnehmen und müssen dementsprechend den Betrieb reduzieren oder ganz einstellen“, sagte Dieter Majer, langjähriger Chef der Abteilung für Atomsicherheit im deutschen Umweltministerium, laut AFP. Im Extremfall könnte die Hitze auch zum Sicherheitsrisiko bei den Atomkraftwerken werden.

Die Kraftwerke entnehmen ihr Kühlwasser in der Regel aus Flüssen. Damit die Wassertemperatur der Gewässer durch die Wiedereinspeisung genutzten Kühlwassers nicht zu sehr steigt, unterliegt die Entnahme strengen Vorgaben. Pauschale Regeln zu maximalen Wassertemperaturen gibt es Maier zufolge jedoch nicht: „Die Vorgaben variieren wegen der unterschiedlichen Umweltbedingungen von Kraftwerk zu Kraftwerk.“