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Hitzetage über Durchschnitt

Hundstage in Österreich: Die aktuelle Hitzewelle geht vorerst weiter und soll laut Prognosen bis über das Wochenende anhalten. Der Juli war schon bisher sehr warm und größtenteils sehr trocken. Ein Hitzerekord ist aber vorerst nicht in Sicht.

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Die Temperaturen liegen in den nächsten Tagen um etwa fünf bis zehn Grad über den für Ende Juli/Anfang August typischen Werten (Mittel der vergangenen 30 Jahre). In den kommenden Tagen sind Spitzenwerte zwischen 34 und 36 Grad zu erwarten. Die Hotspots liegen vor allem im Weinviertel, in Wien und dem Burgenland.

Zwar sind laut ORF-Wetterredaktion immer wieder vorübergehend Quellwolken und da und dort auch kurze gewittrige Schauer möglich, sonst aber ist untertags überall Sonnenschein mit entsprechenden Temperaturen zu erwarten. Selbst in Höhen von bis zu 2.000 Metern sollen die Temperaturen an der 20-Grad-Marke kratzen.

Kein Hitzerekord in Sicht

Österreichs Hitzerekord dürfte in den nächsten Tagen nicht erreicht werden, heißt es von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Dieser liegt bei 40,5 Grad, gemessen in Bad Deutsch-Altenburg (Niederösterreich) am 8. August 2013. Damals wurde auch an zwei anderen Wetterstationen der ZAMG die 40-Grad-Marke erreicht: 40,3 Grad in Neusiedl/See und 40,0 Grad in Güssing (beide Burgenland).

Zahl der Tage mit mindestens 30 Grad C in den Landeshauptstädten im Vergleich zum Juli-Mittel

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/ZAMG

Als Hundstage wird umgangssprachlich der Zeitraum von Mitte Juli bis Mitte August bezeichnet. Der Name stammt vom Sternbild des Hundes, das in der zweiten Juli-Hälfte aufzugehen beginnt und in der zweiten August-Hälfte vollständig zu sehen ist. Die Hundstage in Österreich sind die klimatologisch wärmste Zeit des Jahres. Eine Untersuchung der ZAMG zeigt, dass in diesem Zeitraum sehr oft Phasen mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen vorkommen.

Juli sehr warm und trocken

Der Juli war laut ZAMG bereits sehr warm und sehr trocken. Laut vorläufiger ZAMG-Bilanz fielen 38 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel, und es gab sieben Prozent mehr Sonnenstunden. Der Juli wird sich nun unter die 15 wärmsten Juli-Monate der 252-jährigen Messgeschichte reihen, auch wenn es zu Beginn des Monats stellenweise noch ungewöhnlich kalt war. In Zwettl in Niederösterreich hatte es am 2. Juli nur 2,3 Grad.

Doch der Juli hat deutlich aufgeholt: Die Zahl der Hitzetage (mindestens 30 Grad) liegt im Großteil Österreichs über dem Durchschnitt, im Osten sogar deutlich darüber. In der Wiener Innenstadt gab es in diesem Juli insgesamt 14 Tropennächte. Das sind um sechs mehr als in einem durchschnittlichen Juli. Die Klimatologen registrierten damit heuer bereits fünf außergewöhnlich warme Monate. Im Vergleich der ersten sieben Monate rangiert 2018 insgesamt derzeit unter den wärmsten Jahren der Messgeschichte.

Trockenheit als großes Problem

Ein großes Problem stellt die Trockenheit dar. Im Großteil des Landes gab es heuer um 50 bis 75 Prozent weniger Niederschlag als in einem durchschnittlichen Juli. Die trockensten Regionen lagen vor allem in Teilen von Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich, dort liegen die Niederschlagsmengen seit dem Februar unter dem klimatologischen Mittel. Einige Regionen haben schon seit Monaten zu wenig Regen: An der ZAMG-Wetterstation in Linz zum Beispiel gab es seit Jänner nur 265 Millimeter Niederschlag.

Es gab zwar lokal einige heftige Gewitter und Unwetter, aber keine großräumigen Gewitterfronten. Das österreichische Blitzortungssystem ALDIS registrierte im Juli 2018 rund 15.000 Blitzeinschläge (Wolke-Erde-Blitze) in Österreich. So wenige gab es im Juli seit Messbeginn von ALDIS im Jahr 1992 ebenfalls noch nie.

Hitze und Dürre setzen Pflanzen zu

Für die landwirtschaftlichen Betriebe könnte die neue Hitzewelle indes bestehende Probleme verstärken. In Vorarlberg etwa wird die anhaltende Trockenheit zunehmend zum Problem: Berichte über Ernteausfälle häufen sich, auch auf den Almen wird die Lage langsam, aber sicher prekär - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Die Auswirkungen der Hitze auf die Vegetation machen sich auch in Wien bemerkbar. Bei der derzeitigen Hitze ist der Wald ein nützlicher Schattenspender. Den Bäumen setzen die hohen Temperaturen aber heftig zu. Sie befinden sich schon frühzeitig in einem Notprogramm wie im Herbst - mehr dazu in wien.ORF.at.

In Salzburg steigt zudem die Waldbrandgefahr. Derzeit besteht in dem Bundesland nur in einzelnen Regionen erhöhtes Risiko. Durch die Hitze und die Trockenheit der nächsten Tag wird das Risiko aber zunehmen, erwartet die Landesforstdirektion - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

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