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Steigende Belastung durch Hitze

Zumindest bis Ende der Woche hat die Hitze Österreich fest im Griff. Mit Temperaturen über 30 Grad bedeutet das auch eine starke Belastung für den menschlichen Körper. Zum Ausgleich sollte man viel trinken - und nicht zu heiß oder kalt duschen.

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Viel trinken ist der häufigste Rat, der an heißen Tagen gegeben wird. Viel heißt allerdings nicht, dass es auch viel hilft: Laut Experten soll man im Sommer zwar mehr als üblich und über den Tag verteilt trinken, aber nicht exzessiv. Wer zudem zu kalt oder warm trinkt, belastet den Körper zusätzlich, denn dieser muss den Temperaturunterschied etwa durch Schwitzen entsprechend ausgleichen.

Alkohol und Koffein helfen nicht

Schwitzen an sich ist zwar die natürliche Art und Weise des Körpers, die Temperatur zu regulieren, allerdings werden dabei auch Mineralstoffe aus dem Körper geschwemmt, was den Körper noch weiter belastet. Verdünnte Fruchtsäfte können die verlorenen Elektrolyte wieder ausgleichen helfen, gegen den Durst ideal sind auch kühles Wasser und ungesüßter Tee.

Badegäste

APA/Herbert P. Oczeret

Der Sprung ins kühle Nass ist eine einfache Abkühlung, aber nicht immer machbar

Kaffee und Alkohol sind bei Hitze kontraproduktiv, denn sie belasten den Kreislauf ebenfalls. Auch mit dem Essen kann man gegen die Folgen der Hitze ankämpfen: Wassermelonen, Ananas, Paradeiser und Gurken sind nicht belastend und enthalten viel Flüssigkeit und Mineralstoffe.

Kaltes Duschen fördert Schwitzen

Sich schonen heißt es auch beim Duschen: Kaltes Duschen bringt den Körper nur zusätzlich ins Schwitzen, denn die Blutgefäße ziehen sich zusammen, und die Wärme kann schlechter abgeführt werden, heißt es vom Roten Kreuz. Besser sei es, Gesicht, Arme, Unterschenkel und Füße aus einer Sprühflasche mit Wasser zu benetzen, denn das verdunstende Wasser kühlt. Auch kalte Umschläge und Fußbäder helfen, die Körpertemperatur zu regulieren.

Factbox zur Kühlung des Körpers durch Schwitzen

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Das sei vor allem für ältere Menschen eine gute Alternative, denn diese schwitzen weniger, wodurch sie ihre Körpertemperatur auch weniger gut regulieren könnten. Medikamente können den Flüssigkeitshaushalt zusätzlich belasten, warnt die Ärztekammer. Sie empfiehlt, während Hitzeperioden gerade für ältere Menschen die Medikamentendosis überprüfen zu lassen. Ältere Menschen sollten außerdem zum Trinken animiert werden, denn sie haben oft ein verringertes Durstgefühl. Bei Herzinsuffizienz ist zu viel Wasser allerdings ebenfalls kontraproduktiv, so die Ärztekammer.

Alarmsignale des Körpers

Erste Warnsignale für eine Überhitzung des Körpers durch Sonnenstich oder Hitzschlag sind laut Rotem Kreuz Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Schlappheit, trockener Mund und Krämpfe in Armen oder Beinen, vor allem bei Elektrolytverlust durch zu viel Schwitzen. Betroffene sollten möglichst ins Kühle oder zumindest in den Schatten gebracht und aufrecht sitzend mit Flüssigkeit versorgt werden. Der Körper sollte zudem abgekühlt werden, etwa mit feuchten Tüchern auf Stirn und Oberkörper.

 Gefahren durch Hitze - Hitzschlag und Sonnenstich

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Besondere Vorsicht ist bei Autos angebracht: Die Sonne kann die Temperaturen im Inneren sehr schnell auf bis zu 70 Grad steigen lassen. Daher sollten gerade Kinder und Tiere nicht im Auto oder ähnlich schnell aufheizenden kleineren Räumen in der Sonne zurückgelassen werden, egal ob ein Fenster geöffnet ist oder nicht. Tiere sollten zudem immer genug frisches Wasser zur Verfügung haben.

Bloß nicht überanstrengen

Um die Belastung für den Körper bei diesen hohen Temperaturen gering zu halten, sollten körperliche Aktivitäten gerade zu den Hitzezeiten möglichst vermieden werden, sagen Experten. Wer kann, dem wird eine Mittagspause empfohlen, um die besonders heiße Zeit möglichst zu vermeiden. Denn die Hitze strengt auch das Herz an: Bei einer Temperatur von 23 Grad schickt das Herz rund sechs Liter pro Minute durch den Körper, bei 38 Grad sind es hingegen schon 13 Liter.

Weil in der Hitze die Konzentrationsfähigkeit sinkt, steigt die Unfallgefahr, warnt der Arbeitsmediziner der AUVA-Landesstelle in Linz, Hans-Peter Ziegler. Bei 35 Grad sei bereits mit einer Leistungseinbuße von 50 Prozent zu rechnen - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

Heiße Nächte belasten zusätzlich

Voraussetzung, um die Hitze untertags gut zu überstehen, ist ein erholsamer Schlaf - das ist bei Tropennächten mit über 20 Grad aber nicht einfach. Um die Temperaturen in Haus oder Wohnung möglichst niedrig zu halten, sollten untertags Vorhänge, Jalousien und Fensterläden geschlossen bleiben.

Gelüftet werden sollte nur bei kühleren Temperaturen, also abends oder nachts. Auch frisch gewaschene Wäsche hilft durch Verdunstung die Temperatur zu senken. Wer der Hitze gar nicht entfliehen kann, sollte auf lockere und luftige Kleidung und Kopfbedeckungen achten bzw. sich wenn möglich im Schatten aufhalten. Und wenn gar nichts mehr geht, bleibt immer noch die Flucht in ein klimatisiertes Gebäude.

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