Suchtmittelbericht: Zahl der Anzeigen auf 42.610 gestiegen

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Die Zahl der Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz (SMG) ist 2017 um mehr als 6.300 Anzeigen auf 42.610 gestiegen. Das gab das Bundeskriminalamt (BK) gestern in einer Aussendung bekannt. Zurückzuführen ist die Zunahme laut BK durch neuerlich verstärkte Kontrollen und durch steigende Umsätze im Darknet. Die am häufigsten konsumierte Droge ist nach wie vor Cannabis.

Die Polizei stellte im vergangenen Jahr 1.659 Kilogramm Cannabisprodukte, rund 70 Kilogramm Heroin, 71,4 Kilogramm Kokain, 446.465 Stück Ecstasy, 50,3 Kilogramm Amphetamine und fünf Kilogramm Methamphetamin sowie 633,5 Kilogramm Kath sicher. Zum Vergleich: 2016 waren 87 Kilogramm Kokain, 69 Kilogramm Heroin, mehr als eine Tonne Cannabisprodukte, 30.000 Stück Ecstasy und 88 Kilogramm Amphetamine beschlagnahmt worden.

Der enorme Anstieg bei Ecstasy resultiert aus einem Großaufgriff im Herbst 2017: In einem Lkw, der von den Niederlanden mit Ziel Türkei unterwegs war, wurden am Terminal Wels 404.900 Ecstasy-Tabletten gefunden.

Schwerpunktaktionen in Graz, Bregenz und Innsbruck

„Die Deliktzahlen sind alarmierend, und der Ermittlungs- und Kontrollschwerpunkt der Polizei in diesem Bereich ist daher dringend nötig“, wurde Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) in der Aussendung des BK zitiert. Mit der am 1. Juni 2016 in Kraft getretenen Novelle zum SMG wurde das polizeiliche Vorgehen gegen Dealen im öffentlichen Raum erleichtert. Schwerpunktaktionen gegen Drogenhändler in Graz, Bregenz und Innsbruck werden laut BK heuer fortgesetzt.

Als große Herausforderung sieht die Polizei einen starken Anstieg von im Darknet verkauften und mittels Briefen sowie Paketen zugestellten illegalen Suchtmitteln. Bestellt und verschickt würden dem BK-Bericht zufolge vor allem synthetische Suchtgifte.