Brände in Schweden breiten sich nicht mehr so stark aus

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Die heftigen Brände in Schweden breiten sich nicht mehr so stark aus wie zuvor. „Die Lage ist weiter ernst, doch wir sehen, dass sie sich nicht verschlimmert hat“, sagte heute die Katastrophenschutzbehörde. Kleinere Brände konnten gelöscht werden. Nach Angaben der Notrufzentrale wüteten am Vormittag noch zwischen 40 und 50 Feuer im ganzen Land.

Die Einsatzkräfte gehen weiter davon aus, dass sie die vier größten Brände in Mittelschweden wenige hundert Kilometer nördlich von Stockholm nicht mehr löschen können. Allerdings ist die Prognose auch hier vorsichtig positiv: Spezialisten schlagen Schneisen in die Wälder, die verhindern sollen, dass das Feuer weiter um sich greift. In mehreren Gegenden sei die Hoffnung inzwischen groß, die Brände innerhalb dieser Begrenzungen halten zu können, erklärten sie.

Verbrannte Bäume in einem Wald in Angra (Schweden)

AP/TT News Agency/Mats Andersson

Die Löschflugzeuge aus Italien und Frankreich und auch die fünf deutschen Helikopter sind weiterhin im Einsatz. Innerhalb weniger Sekunden können sie Tausende Liter Wasser auf den brennenden Wald kippen. Gestern allerdings erschwerte zunehmend dichter Qualm die Löscharbeiten, teils mussten Flugzeuge auf dem Boden bleiben.

Noch keine Entwarnung

Entwarnung vonseiten des Katastrophenschutzes gab es noch nicht. „Wir haben derzeit zwei große Sorgen“, erklärten Expertinnen und Experten. Aus Finnland zögen Gewitter nach Nordschweden, deren Blitze neue Brände entzünden könnten. Im Süden sei für die nächsten Tage zudem extreme Hitze vorhergesagt. Der schwedische Wetterdienst geht davon aus, dass das Land den heißesten Juli seit mindestens 260 Jahren erlebt.

Die einzige Möglichkeit, die großen Brände zu löschen, sei ein anhaltender Wetterumschwung, erklärten die Einsatzkräfte. Vereinzelte Schauer helfen wenig, auch weil der Wind, den sie oft mitbringen, die Flammen weiter anfacht.

Personell und technisch nicht vorbereitet

Die größten Feuer sind mehr als 20.000 Hektar groß und damit die größten Waldbrände seit Jahrzehnten in Schweden. Wie viel Wald im ganzen Land brennt, sei derzeit nicht zu sagen, hieß es vom Katastrophenschutz.

Auf so große und komplexe Brände sei man personell und technisch nicht vorbereitet gewesen, beklagte der Behördenchef. Regierungschef Stefan Löfven versprach bereits am Freitag, wenn die akute Situation überstanden sei, werde er Schwedens Zivilschutz stärken.