Kinderlähmung in Venezuela: WHO gibt Entwarnung

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Nach einem Verdacht auf den ersten Fall von Kinderlähmung in Venezuela seit Jahrzehnten hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Entwarnung gegeben. In eingehenden Untersuchungen durch WHO-Experten seien keinerlei Poliomyelitis-Viren bei dem Zweieinhalbjährigen gefunden worden, erklärte die WHO gestern Abend.

Die venezolanischen Behörden hatten Alarm geschlagen, nachdem bei dem Buben aus einer armen ländlichen Region mit geringer Impfquote Lähmungserscheinungen aufgetreten waren, wie sie auch durch das Polio-Virus ausgelöst werden können.

Venezuela leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise und Engpässen bei zahlreichen Versorgungsgütern. Nach Angaben der Regierung von Staatschef Nicolas Maduro fehlen dem Land 85 Prozent der grundlegenden medizinischen Güter, darunter auch Impfstoffe. Im April hatte die Regierung die Bevölkerung in einer umfangreichen Kampagne zu Impfungen aufgerufen.