Zwischen Almhütte, Kloster und Traualtar
„Sound of Music“-Fieber hat am 25. Life Ball im Wiener Rathaus geherrscht. Das Motto des diesjährigen Benefizevents inspirierte die Ballgäste zu allerlei theatralischen Outfits - angesiedelt zwischen Almhütte, Kloster und Traualtar. Ballorganisator Gery Keszler erinnerte in seiner Rede an den Life Ball 1993, als seine Botschaft erstmals „in die Welt geschrien wurde“.
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Für die Eröffnungsshow bespielte Bühnenbildnerin Amra Bergman eine über 200 Quadratmeter große LED-Fläche mit einem Puzzle aus Wiesen und Bergen, viel Edelweiß, Trachtenpärchen, Schmetterlingen und Hirschen. Später löste sich das Puzzle auf und machte der üppigen Kirchenbühne Platz.

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Unter der Leitung von Thomas Schäfer-Elmayer zogen die Debütantinnen und Debütanten zu den Klängen der Operette „Wiener Blut“ ein. Dieses Mal tanzten sie nicht nur, sie sangen auch - eine Premiere.

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Gery Keszler erinnerte in seiner Eröffnungsrede an die Anfänge 1993. Menschen hätten in dieser Nacht vor 25 Jahren Angst gehabt, so Keszler. Doch dann sei etwas passiert: „Wir haben unsere Trauer in Power verwandelt.“

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Durch die Eröffnungsshow führten Conchita, die sich für ihre Rolle als Maria von Trapp Haare und Bart blond gefärbt hatte, und Schauspieler und Direktor des Theaters in der Josefstadt, Herbert Föttinger, als Kapitän Georg von Trapp

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„Dass die Akzeptanz, die man weitergibt, fast noch wichtiger ist, als die, die man empfängt“, sagte Maria ihrem Kapitän. Und fasste damit eines der wichtigsten Anliegen des Life Balls zusammen. Nach einigen hitzigen Diskussionen über Diversität wurde am Ende geheiratet - und freilich nochmals ausgiebig gesungen: Nach zahlreichen Melodien aus dem „Sound of Music“-Filmklassiker gab es als letzten Song „Sound of Musik“ von Falco.

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Die vielleicht größte Überraschung des Abends: Gardiner von Trapp stellte sich auf der Bühne vor. Kapitän Georg Trapp war sein Urgroßvater. Erst vor einem Jahr sei er nach Österreich zurückgekommen. „Jetzt bin ich hier als stolzes Mitglied der Queer-Community“, so Trapp. „Der Mut meiner Familie soll uns daran erinnern, dass wir stolz darauf sein sollen, was wir sind.“ Die Trapp-Familie floh 1938 vor den Nationalsozialisten über die Schweiz in die USA.

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Kein Life Ball ohne Modeschau: 25 Modehäuser von Jean Paul Gaultier über Alberta Ferretti, Missoni, Roberto Cavalli bis hin zu Vivienne Westwood zeigten ihre Hochzeitskreationen. Transgender-Model Yasmine Petty war heuer als Brautmodel dabei.

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Wie jedes Jahr hatten auch Politiker des Landes beim Life Ball ihren Auftritt. Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) dankte Keszler und seinem Team für ihre Botschaft der Toleranz

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Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) erschien mit einem Blumengewinde im Haar. „Lasst alle Euren Status prüfen“, lautete der Appell der Ministerin.

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Der ehemalige und der neue Wiener Bürgermeister, Michael Häupl und Michael Ludwig (beide SPÖ) gemeinsam auf der Bühne: „Ein Fest voll Lebensfreude zu verbinden mit einem Fest voll Nachdenklichkeit. Gery, danke für die wundervollen 25 Jahre“, so Häupl an Keszler.

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Keszler kam in seiner Rede auf den ehemaligen Wiener Bürgermeister Helmut Zilk (SPÖ) zu sprechen. „Er hat mir das Wiener Rathaus gegeben. Der erste Ort, an dem eine Aids-Charity stattfinden durfte“, so Keszler. Den Ehrenschutz habe aber bereits kurze Zeit später ein „anderer Bürgermeister offiziell über den Ball übernommen“: Michael Häupl

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Cesar Sampson sang - als Engel - den Song, der ihm vor wenigen Wochen beim Song Contest den dritten Platz eingebracht hat: Nobody But You. Anders als in Lissabon hatte er diesmal auch ein paar Tanzschritte im Repertoire.

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R&B- und Soul-Sängerin Pattie LaBelle sang ein Medley aus „Sound of Music“ und Popklassikern - von „Sister Act“ bis „Lady Marmalade“

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Einen Busenblitzer gab es heuer bei der Modeschau

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Nach der Eröffnungsshow geht es erst richtig los: It’s Partytime

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Fantasieorden dürfen auf keinem Ball fehlen

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Vor der Eröffnungsschau fand auf dem Red Carpet das große Schaulaufen statt. Anders als am Opernball musste Karl Hohenlohe dieses Mal nicht arbeiten, dafür hat er sich besonders hübsch herausgeputzt.

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Schauspielerin Sunnyi Melles - ganz in schwarz und in Begleitung bauchfreier Herren mit Schiffen auf dem Kopf

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An kirchlichen Anspielungen fehlte es heuer beim Life Ball nicht. „Sound of Music“ erzählt die wahre Geschichte der jungen Nonne Maria Augusta Kutschera, die als Hauslehrerin für die sieben Kinder des verwitweten Barons Georg Ludwig von Trapp arbeitete. 1927 wurde sie seine zweite Ehefrau. Der Film basiert auf den 1952 erschienenen Memoiren von Maria von Trapp.

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Die Berliner Abordnung der Schwestern der Perpetuellen Indulgenz interpretieren „Sound of Music“ neu

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Eine weitere Interpretation des Mottos „Sound of Music“

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Hirschgeweih und Blumengarten als Kopfschmuck - geht fast immer, aber heuer passt es besonders gut

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Mirjam Weichselbraun und Alfons Haider holten die Ballgäste vor der Eröffnungsshow auf dem Roten Teppich vor die Kamera. Sie selbst präsentierten sich bauchfrei beziehungsweise im weißen Anzug mit Edelweiß-Bordüre

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Die Freiheitsstatue passt tatsächlich zum Ballmotto: Die Familie Trapp wurde in New York eine Zeit lang auf Ellis Island in New York festgehalten - in Sichtweite zum Wahrzeichen der Stadt
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