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Band trauert um Kollegen

Der Berliner Musiker Demba Nabe, Frontmann der Reggae- und Dancehallgruppe Seeed, ist tot. Er starb Donnerstagfrüh im Alter von 46 Jahren, wie sein Anwalt Christian Schertz sagte. „Wir trauern um unseren Freund und Sänger Demba Nabe“, hieß es auf der Seeed-Facebook-Seite.

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„Da die Nachricht von Dembas Tod die Band tief getroffen hat, und sie Zeit und Ruhe für ihre Trauer benötigt, bitten wir aktuell von weiteren Anfragen Abstand zu nehmen“, sagte Schertz. Die Frage der Todesursache blieb damit vorerst offen. Demba Nabe alias Ear gehörte neben Peter Fox und Delle zu den Frontmännern der elfköpfigen Berliner Band Seeed.

Comebacktour nach wenigen Minuten ausverkauft

Vor einem Monat hatte Seeed eine Tour für den Herbst 2019 angekündigt. Laut der deutschen Zeitung „Tagesspiegel“, die am Donnerstag als erstes Medium über den Tod Nabes berichtet hatte, waren innerhalb von 30 Minuten etliche Konzerte ausverkauft, die Server der Ticketplattform seien wegen des Ansturms zeitweise zusammengebrochen.

Demba Nabe, Peter Fox und Frank A. Dellé von der Band Seeed

APA/Herbert P. Oczeret

Nabe, Peter Fox (Pierre Baigorry) und Frank A. Delle (von links) bei einem Auftritt im Jahr 2011

Die Tour hätte die 1998 gegründete Truppe auch nach Österreich geführt. Für 1. November wäre ein Konzert in der Wiener Stadthalle geplant, einen Tag später wäre ein Auftritt in der Linz Arena. Ob die Tourpläne nach dem Tod Nabes verworfen werden, stand Donnerstagabend noch nicht fest.

In den letzten Jahren war es ruhig um die Band geworden, die Hits wie „Dickes B“, „Music Monks“, „Ding“ und „Augenbling“ hatte und als eine der besten deutschen Livebands gilt. Das letzte und bisher erfolgreichste, selbstbetitelte Seeed-Album erschien 2012. Zwei Jahre später folgte noch die EP „Cherry Oh“, die nur als Download erhältlich war.

Musiker und bildender Künstler

Nabe wurde 1972 in Berlin-Buch geboren. Sein erstes Soloalbum, „Boundzound“, veröffentlichte er 2007. Vier Jahre später folgte des Album „Ear“. Neben der Musik war er auch als bildender Künstler erfolgreich. Seine Werke wurden in Ausstellungen gezeigt, die Covergestaltung seiner Alben übernahm er selbst.

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