Blackbox soll Aufschlüsse bringen
Nach dem verheerenden Flugzeugabsturz in Kuba mit 110 Toten soll nun die Blackbox Aufschluss über die Unglücksursache bringen - am Samstag ist der erste der beiden Flugschreiber gefunden wurden. Unterdessen gehen die Spekulationen weiter - in der mexikanischen Zeitung „Milenio“ gibt ein langjähriger Pilot der betroffenen Airline Einblick in die Arbeit bei Global Air.
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Die staatliche Fluggesellschaft Cubana de Aviacion hatte die Maschine samt Besatzung von der mexikanischen Airline, auch bekannt als Aerolineas Damojh, gechartert. Ex-Pilot Marco Aurelio Hernandez sagte der Zeitung, er sei von 2005 bis 2013 bei der mexikanischen Airline beschäftigt gewesen und habe dabei auch die am Freitag abgestürzte Boeing 737-200 geflogen.
Wenig Sorgfalt, keine Ersatzteile
Wegen Sicherheitsmängeln bei Global Air habe er 2013 bei der mexikanischen Verkehrsbehörde Beschwerde eingereicht, sagte Hernandez der Zeitung. Dabei sei es um mangelnde Wartung der Flugzeuge gegangen. Zwar habe es „sehr fähige“ Mechaniker bei Global Air gegeben, ihnen habe es aber an Sorgfalt und an Ersatzteilen gefehlt.

Reuters/Alexandre Meneghini
Die Boeing 737-200 stürzte unmittelbar nach dem Start in der Nähe des Airports ab
Hernandez arbeitete nach eigenen Angaben auch mit dem Piloten der Unglücksmaschine, Jose Luis Nunez, zusammen, der ein „sehr fähiger, sehr gut vorbereiteter“ Kollege gewesen sei. Eine Sprecherin von Global Air, die nicht namentlich genannt werden wollte, bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass Hernandez bei der Fluggesellschaft gearbeitet habe. Zu seiner Beschwerde wollte sie sich nicht äußern.
„Dieser Müll wird nicht in Chile fliegen“
Hernandez schilderte in dem Interview, dass es ihm als Global-Air-Pilot einmal wegen des Zustands seines Flugzeugs verboten worden sei, nach Chile zu fliegen. „Du fliegst zurück, weil dieser Müll nicht in Chile fliegen wird“, habe es damals geheißen. Auch das gehobene Alter der Unglücksmaschine hatte zuletzt Spekulationen befeuert: Die Unglücksmaschine mit der Kennnummer XA-UHZ war 1979 gebaut worden - also fast 40 Jahre lang in Betrieb.
Kuba: Blackbox gefunden
Nach dem Absturz einer mexikanischen Passagiermaschine ist einer der Flugschreiber gefunden worden. Noch ist die Ursache für den Absturz unklar. 110 Personen starben bei dem Unglück.
Zuletzt war sie offiziellen Angaben im November bei einer Sicherheitsüberprüfung. Dabei sei kein Regelverstoß festgestellt worden, teilte die mexikanische Verkehrsbehörde mit. Mexikos zivile Luftfahrtbehörde erklärte am Samstag, Global Air werde einer „neuen operativen Prüfung“ unterzogen. Diese außerordentliche Prüfung solle zur Aufklärung des Flugzeugabsturzes in Kuba beitragen.
Kurz nach Start abgestürzt
Die Boeing 737-200 war am Freitag kurz nach ihrem Start in Havanna abgestürzt. Der Flug DMJ 0972 sollte ins 670 Kilometer östlich gelegene Holguin gehen. Kurz nach dem Abheben stürzte die Maschine auf ein Feld in der Nähe des Flughafens Jose Marti und wurde fast vollständig zerstört. 110 Menschen starben, drei Kubanerinnen wurden schwer verletzt aus dem Flugzeugwrack geborgen - sie kämpfen nach wie vor ums Überleben. Alle sechs mexikanischen Besatzungsmitglieder starben bei dem Absturz.
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