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Im Gras zerschellt

Bei dem Absturz eines Passagierflugzeugs unmittelbar nach dem Start in Havanna in Kuba sind am Freitag über 100 Menschen ums Leben gekommen. Die Hintergründe des Unfalls sind ungeklärt. Nach Angaben der kubanischen Parteizeitung „Granma“ wurden drei Frauen und ein Mann lebend aus den Trümmern geborgen.

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Der Mann sei jedoch kurz darauf gestorben, der Zustand der drei Frauen kritisch. Die Ärzte kämpften um ihr Leben. Der kubanische Präsident Miguel Diaz-Canel sprach im Namen der Regierung den Familien Beileid aus. Eine Kommission untersuche die Umstände des Unfalls. Das Außenministerium hatte zuvor Bilder veröffentlicht, die Diaz-Canel inmitten von Trümmerteilen des Flugzeugs zeigten.

Flugzeugabsturz

APA/AFP/Adalberto Roque

Von der Boeing 737 sind nur mehr Trümmer übrig

Besatzung aus Mexiko, Passagiere aus Kuba

Die Maschine war aus zunächst ungeklärten Gründen unmittelbar nach dem Start auf einem Feld zerschellt. Die noch rauchenden Teile lagen zwischen hohem Gras und Palmen. Die Besatzung stammte aus Mexiko - bei den insgesamt sechs Mitgliedern handelte es sich den Angaben zufolge um den Piloten und den Kopiloten, einen Techniker sowie Kabinenpersonal. Der Großteil der 104 Passagiere stammt nach Angaben lokaler Medien von der Karibik-Insel selbst. „Granma“ berichtete, dass lediglich fünf Passagiere an Bord der Maschine keine Kubaner gewesen seien.

Über hundert Tote nach Flugzeugabsturz

Drei Frauen haben den Flugzeugabsturz lebensgefährlich verletzt überlebt. Die restlichen 107 Passagiere und Crewmitglieder kamen ums Leben.

Die Maschine vom Typ Boeing 737 gehörte den Angaben zufolge der mexikanischen Fluggesellschaft Damojh, sie wurde jedoch von der staatlichen kubanischen Gesellschaft Cubana gemietet und betrieben. Die Fluggesellschaft Damojh wurde 1990 in Mexiko gegründet, zur Flotte zählen laut Ministerium lediglich drei Flugzeuge.

Zerstörte Turbine hinter einer Absperrung

APA/AFP

Der Flug mit der Nummer DMJ 0972 endete tragisch

Die Maschine war nach Angaben von Prensa Latina auf dem Weg vom Flughafen Jose Marti in der Hauptstadt Havanna in die Stadt Holguin im Osten der Insel. Auf Videoaufnahmen war eine dichte Rauchwolke in der Nähe des Flughafens zu sehen.

Lokale Medien berichteten, die Maschine sei unweit des Terminals 1 abgestürzt. Zuvor sei ein Feuerball zu sehen gewesen. Es habe sich um den Flug mit der Nummer DMJ 0972 gehandelt, schrieb das Onlineportal Cubadebate. Absturzzeit sei 12.08 Uhr Ortszeit gewesen.

Das letzte größere Unglück mit einer Passagiermaschine auf Kuba hatte sich 2010 ereignet. Damals war in dem Karibikstaat ein Flugzeug der Airline Aerocaribbean mit Touristen an Bord auf dem Weg von Santiago de Cuba nach Havanna abgestürzt. Alle 68 Insassen starben. Ende April waren beim Absturz eines kubanischen Militärflugzeugs acht Soldaten ums Leben gekommen. Das Transportflugzeug 26 prallte in der Region Artemisa im Westen des Karibikstaates gegen einen Berg.

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