Ungleiche Freunde und reichlich Pathos
Im Vorjahr war US-Präsident Donald Trump in Frankreich zum Staatsbesuch bei Emmanuel Macron in Paris - und seither nachhaltig beeindruckt von der französischen Machtdemonstration, die er anlässlich der Parade zum Nationalfeiertag miterleben durfte. Beim dreitägigen Gegenbesuch ließ sich Trump daher auch nicht lumpen - und fuhr ein Programm auf, das deutlich über das übliche Zeremoniell hinausging.
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Schon bei ihrer Ankunft auf der Andrews Air Force Base (Maryland) wurden Macron und seine Ehefrau Brigitte mit großem Militäraufgebot empfangen. Der Besuch sei ein Zeugnis für die Freundschaft, die beide Länder verbinde, so Trump.

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Beim Eintreffen im Weißen Haus wurde Macron von Trump mit einer Umarmung und Wangenküssen begrüßt - es sollten während des dreitägigen Besuchs bei Weitem nicht die letzten bleiben

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Generell passte seit Montag kaum ein Blatt zwischen die Präsidenten, die einander wiederholt ihre Wertschätzung versicherten. „Es ist eine Ehre, Dich meinen Freund nennen zu können“, so Trump zu Macron.

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Als Gastgeschenk brachte Macron einen Eichensetzling mit. Der junge Baum weist symbolisch auf die historischen Bande beider Länder hin und wurde von den Präsidenten, kritisch von den Ehefrauen beobachtet, umgehend im Garten eingepflanzt.

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Eine Militärparade wie jene zum französischen Nationalfeiertag, der Trump im Vorjahr beiwohnte, gab es in Washington nicht zu sehen. Dafür ließ der US-Präsident vor dem Weißen Haus eine pompöse Zeremonie veranstalten.

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Die Präsidenten ließen Militärmusiker und Soldaten an sich vorüberziehen - Schulter an Schulter ...

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... Hand in Hand

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Melania Trumps weißer Hut sorgte in Sozialen Netzwerken für Spekulationen - stand er doch wegen der breiten Krempe den inflationär verteilten Wangenküssen im Weg

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Brigitte Macron (in Chanel) und Melania Trump (in Michael Kors) zeigten sich durchgehend in abgestimmter Kleidung

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Den Größenunterschied von zwölf Zentimetern konnte Brigitte Macron auch mit High Heels nicht ausgleichen, Melania Trump legte nach

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Im Anschluss an die Zeremonie vor dem Weißen Haus zogen sich die Präsidenten zu politischen Gesprächen ins Haus zurück

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Bei der folgenden Pressekonferenz offenbarten sich doch auch Differenzen inhaltlicher Natur zwischen der Politik Trumps und Macrons. Trotzdem, auch hier betonten beide einmal mehr ihre Verbundenheit.

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Als Beweis für „ihre sehr besondere Beziehung“ entfernte Trump Macron bei einem Fototermin Schuppen vom Anzug. Sein Gast müsse perfekt aussehen, denn „er ist perfekt“, sagte Trump, als er dem verdutzten Macron über die Schulter wischte.

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Zum offiziellen Staatsbankett lud Trump rund 150 prominente Gäste. Auf der Speisekarte stand unter anderem ein Karree vom Frühlingslamm. Dazu gab es Wein französischer Prägung aus amerikanischen Kellern - kolportierte Gesamtkosten: 200.000 bis 500.000 Dollar (164.000 bis 410.000 Euro).

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Bruderschaft wurde zwar nicht getrunken, Trump und Macron betonten jedoch die enge Verbindung beider Staaten. „Gott schütze unsere Allianz“, sagte Trump, und Macron erklärte, man teile „die Entschlossenheit, unseren beiden Ländern und der Welt zu dienen“.

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Zum Abschluss des Besuchs durfte Macron vor beiden Kammern des US-Parlaments sprechen, eine Ehre, wie sie vor ihm bereits 1960 Charles de Gaulle, einem seiner Amtsvorgänger, zuteilwurde. Er plädierte für einen starken Multilateralismus in einer Zeit, in der die Welt zusammenstehen müsse, um internationale Institutionen wie NATO und UNO zu schützen.
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