König benennt Reich um: Swasiland soll eSwatini heißen

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Der König des afrikanischen Kleinstaats Swasiland hat sein Reich umbenannt: Das Land werde künftig offiziell den Namen „Königreich von eSwatini“ tragen, gab König Mswati III. gestern bekannt. Mit der Abkehr vom Namen Swasiland solle ein Relikt aus der Kolonialzeit beseitigt werden, sagte der Herrscher anlässlich der Feierlichkeiten zu seinem 50. Geburtstag und zur 50-jährigen Unabhängigkeit von Großbritannien.

In der Swasi-Sprache bedeutet „eSwatini“ so viel wie „Land der Swasi“. Der bisherige Name Swasiland war eine Mischung aus einem englischen und einem Swasi-Bestandteil. „Swasiland wird nun zu seinem ursprünglichen Namen zurückkehren“, sagte der König bei den Feierlichkeiten im Stadion von Manzini.

Viele Institutionen müssen auch Namen ändern

Der Namenswechsel war bereits seit mehreren Jahren diskutiert worden. Möglicherweise wird dafür eine Verfassungsänderung nötig. Außerdem müssen wichtige staatliche Institutionen umbenannt werden - so etwa die Königliche Polizei von Swasiland, die Swasiland-Streitkräfte und die Universität von Swasiland.

Der kleine Binnenstaat ist etwas kleiner als Niederösterreich und liegt zwischen Südafrika und Mosambik. 1968 erhielt er seine Unabhängigkeit von Großbritannien.

Letzter absoluter Monarch Afrikas

König Mswati III. regiert ohne jegliche Einschränkung, er ist der letzte absolute Monarch Afrikas. Kritiker legen ihm seinen verschwenderischen Lebensstil zur Last, der sich deutlich vom entbehrungsreichen Alltag vieler seiner Untertanen abhebt. Der auch Ngwenyama bzw. „Der Löwe“ genannte Herrscher hat 15. Ehefrauen.

Im südlichen Afrika haben mehrere Staaten nach der Unabhängigkeit ihren Namen gewechselt. Aus Rhodesien wurde Simbabwe, Njassaland wurde zu Malawi, und Betschuanaland heißt nun Botsuana.