AfD: Antrag zu Berliner „Berghain“ zurückgezogen
Der Antrag der AfD gegen den Berliner Club „Berghain“ ist zurückgezogen worden. Das sagte der Sprecher des AfD-Landesverbands, Ronald Gläser, heute. „Die AfD ist keine Verbotspartei.“
Zuvor hatte ein Antrag im Berliner Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg für Wirbel gesorgt, der den Club mit Blick auf Sex und Drogen attackiert hatte. Antragsstellerin war Sibylle Schmidt (parteilos), die stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende im Bezirksparlament. Die AfD hat in dem Bezirk drei der 55 Sitze.
Aus für Sex und Drogen
Die Politikerin hatte zuvor einen neuen Betreiber gefordert, „um einen drogenfreien Besuch unter Berücksichtigung eines natürlichen Biorhythmus“ zu ermöglichen. „Sexuelle Handlungen sind durch entsprechende Beleuchtung und Personal zu unterbinden“, hieß es im Antrag.
Die AfD Berlin selbst distanzierte sich mit einem „totalen Dement“ (sic!) vom Antrag der parteilosen Politikerin. Es handle sich um eine „persönliche Nummer“, schrieb der parlamentarische AfD-Geschäftsführer Frank Hanselt auf Twitter. Schmidt sei kein Parteimitglied und könne nicht für die AfD sprechen.
Schmidt Ex-Aktivisten in linker Szene
Schmidt selbst hatte jahrelang selbst alternative Clubs, darunter einen Punkclub, betrieben und war als Aktivistin in der linken Szene bekannt. Sie war 16 Jahre lang Mitglied der SPD, wandte sich aber 2016 der AfD zu.
Der legendäre Technoclub „Berghain“ war jüngst nach einem „Spiegel“-Bericht über den Drogentod einer Besucherin aus den USA in die Schlagzeilen geraten. Dennoch ist seine Beliebtheit ungebrochen. Das „Berghain“ ist 2018 erstmals seit sieben Jahren wieder unter den Top Ten der vom Fachmagazin „DJ Mag“ gekürten Clubs weltweit.