Thoreaus „Walden“-See hat Urinproblem
Der US-Schriftsteller Henry David Thoreau hat den Walden Pond, einen See im Bundesstaat Massachusetts, bekannt gemacht. Er lebte bis 1847 als eine Art früher Aussteiger etwa zwei Jahre in Abgeschiedenheit in einer Hütte an dem See. Dieser hat nun ein Problem mit zu vielen Besuchern bzw. deren menschlichen Bedürfnissen. Der See, Teil eines Schutzgebiets, ist voller Urin.
„Massen auf Suche nach Einsamkeit“
Wissenschaftler vom New Yorker Paul Smith College stießen laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe) jüngst auf das Problem. Inspiriert von Thoreaus Ideen zum reduzierten, einfachen Leben pilgern zahlreiche Menschen, „Massen auf der Suche nach Einsamkeit“, wie die deutsche Zeitung schreibt, an den See.

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Mehr als die Hälfte des Gehalts an Phosphor in dem See im Sommer sei nicht auf Düngemittel aus der Landwirtschaft, sondern „auf den von Schwimmern freigesetzten Urin zurückzuführen“, zitiert das Blatt aus der Studie. Wenn sich das nicht ändere, bestehe der See bald nur noch „aus einer trüben, grünen Brühe“. Thoreaus Werk „Walden. Oder das einfache Leben in den Wäldern“ gilt als Klassiker der US-Literaturgeschichte.