Streit in Deutschland um NS-Lieder auf Heino-Album
In Deutschland ist ein Streit um das Album „Die schönsten deutschen Heimat- und Vaterlandslieder“ von Schlagersänger Heino entbrannt. Kritiker werfen ihm vor, auf dem Album sei NS-Liedgut enthalten, weil viele Stücke zu Hitlers Zeiten im „Liederbuch der SS“ zu finden waren.
Album als Geschenk an CDU-Politikerin
Der Sänger wehrte sich heute in der „Bild“-Zeitung gegen die Kritik. „Wenn man danach sucht, findet man immer ein Lied, das missbraucht worden ist“, sagte Heino dem Blatt. „Die Lieder können doch nichts dafür, wenn sie instrumentalisiert worden sind.“
Als einer von 47 „Heimatbotschaftern“ hatte Heino am vergangenen Wochenende das ursprünglich 1981 aufgenommene Album an die Ministerin für Heimat des Bundeslands Nordrhein-Westfalen, Ina Scharrenbach (CDU), verschenkt. Die Fraktion der Sozialdemokraten im Landtag reagierte empört und wollte gestern von der Landesregierung wissen, warum Heino überhaupt eingeladen war. Dem Schlagersänger wurde in der Vergangenheit immer wieder eine unkritische Haltung zu völkischem Liedgut vorgeworfen.
Für besondere Empörung sorgte auf der CD das von der SS als „Treuelied“ glorifizierte Stück von 1814 „Wenn alle untreu werden“, das allerdings nicht nur von der SS, sondern auch vom NS-Widerstand gesungen wurde. Heino selbst erklärte nun, er habe bei der Aufnahme mit Historikern zusammengearbeitet. „Die haben gesagt, das sei in Ordnung.“