Neuer Prozess 38 Jahre nach Bahnhofsattentat in Bologna

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Fast 38 Jahre nach dem Attentat auf den Bahnhof von Bologna im Jahr 1980 mit 85 Toten und mehr als 200 Verletzten beginnt morgen ein Prozess gegen den ehemaligen rechtsextremen Terroristen Gilberto Cavallini. Das Verfahren startet vor einem Schwurgericht in Bologna.

Der wegen terroristischer Verbrechen bereits zu lebenslanger Haft verurteilte 65-jährige Cavallini wird beschuldigt, die Terroristen Giuseppe Valerio Fioravanti, Francesca Mambro und Luigi Ciavardini unterstützt zu haben, die als Täter verurteilt wurden. Er soll ihnen unter anderem logistische Stützpunkte bei der Vorbereitung des Anschlags gesichert haben, lautet der Vorwurf des Untersuchungsrichters.

Täterin und Täter bereits wieder entlassen

Der 59-jährige Fioravanti hat 26 Jahre hinter Gittern verbracht und ist wegen guter Führung seit 2009 wieder ein freier Mann. Seine Frau Mambro war bereits ein Jahr zuvor freigekommen.

Fioravanti war 1980 verhaftet worden. Ein Jahr später wurde auch seine damalige Lebensgefährtin Mambro festgenommen. Die beiden, die 1985 im Gefängnis heirateten, haben stets die Verantwortung für den Anschlag in Bologna bestritten.

Anschlag erschütterte Land nachhaltig

Das Attentat von Bologna bleibt bis heute der schwerste Terroranschlag in Italien seit dem Zweiten Weltkrieg. Der 2. August wurde in Italien als Gedenktag an die Opfer ausgerufen.

Die beschädigten Gebäudeteile wurden wiederaufgebaut, der Fußboden und ein tiefer Riss in der Wand wurden jedoch als Mahnmal an den Anschlag unverändert beibehalten. Außerdem ist die Bahnhofsuhr seit damals auf 10.25 Uhr gestellt, die genaue Uhrzeit der Explosion.