Laut Entwurf keine Mehrkosten für Deutschklassen

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Die Einrichtung von Deutschklassen und Deutschförderkursen soll entgegen den ursprünglichen Plänen doch keine Mehrkosten gegenüber dem Status quo verursachen. Davon geht der Gesetzesentwurf aus, den Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) heute in Begutachtung geschickt hat. Größere Gruppen und eine kürzere Dauer der Sprachförderung sollen die am Anfang höhere Stundenzahl ausgleichen.

15 bzw. 20 Wochenstunden Deutsch

Schüler, die nicht ausreichend Deutsch sprechen, müssen ab kommendem Schuljahr verpflichtend 15 (Volksschule) bzw. 20 (Neue Mittelschule/AHS-Unterstufe) Wochenstunden eine Deutschförderklasse besuchen. Diese außerordentlichen Schüler werden in diesen Stunden nach eigenem Lehrplan Deutsch unterrichtet, für Gegenstände wie Zeichnen, Musik und Turnen werden sie altersgemäß anderen Klassen zugeteilt.

Nach jedem Semester wird dann überprüft, inwieweit die Kinder dem Regelunterricht mittlerweile folgen können. Dann sind drei Varianten möglich: Sind die Sprachkenntnisse „ausreichend“, kommt das Kind als „ordentlicher Schüler“ in die reguläre Klasse.

Sind sie noch „mangelhaft“, wechselt es als weiterhin „außerordentlicher Schüler“ in die reguläre Klasse und erhält noch Sprachförderung im Ausmaß von sechs Wochenstunden in einem „Deutschförderkurs“. Bei ungenügenden Deutschkenntnissen verbleibt es in der Deutschförderklasse - allerdings maximal vier Semester.

Minister rechnet mit Bedarf von 515 neuen Lehrern

Faßmann war bei der Präsentation des Konzepts von einem Mehrbedarf von 300 zusätzlichen Lehrern ausgegangen. Diese sind laut Entwurf jetzt aber offenbar nicht mehr nötig: Dieser geht von insgesamt 35.000 außerordentlichen Schülern sowie 1.890 Deutschklassen zu im Schnitt 17 Schülern aus - gleichzeitig sinkt durch die Herausnahme der Schüler aus den „normalen“ Klassen aber deren Zahl.

Insgesamt geht man im Ministerium daher von einem Bedarf von rund 440 Lehrern an Volksschulen und Neuen Mittelschulen aus (330 für die Deutschklassen und 110 für die Deutschförderkurse) sowie von 75 Pädagogen an AHS-Unterstufen (für Deutschförderkurse). Das soll die Aufwendungen für die bisherigen Fördermaßnahmen nicht übersteigen.