Uniräte: FPÖ schickt Ex-Regierungsmitglied, ÖVP Dichand
Die Liste der künftigen Uniräte, die heute im Ministerrat präsentiert werden soll, steht fest. Für die FPÖ zieht Ex-Infrastrukturministerin Monika Forstinger in den Unirat der Universität für Bodenkultur (BOKU) ein, Ex-Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck in jenen der Medizin-Uni Wien. Dort trifft er auf die von der ÖVP entsandte „Heute“-Herausgeberin Eva Dichand.
Liste mit 59 Räten soll beschlossen werden
Insgesamt nominierte die Regierung laut der Liste 59 Räte. Dazu kommen noch 59 von den Unisenaten bereits in den vergangenen Monaten bestellte Personen. Die Funktionsperiode der Räte beginnt bereits Anfang März. Bis April müssen die von Regierung und Senat bestellten Ratsmitglieder an jeder Uni noch ein weiteres Mitglied wählen, um den jeweiligen Rat komplett zu machen.
Bekannte Namen
Auch sonst finden sich einige bekannte Namen auf der Liste. Der Genetiker Markus Hengstschläger wird erneut an der Uni Linz nominiert, Infineon-Chefin Sabine Herlitschka und Veit Sorger, Ex-Präsident der Industriellenvereinigung, an der Technischen Universität (TU) Wien.
Die ehemalige steirische Landesrätin und Fachhochschul-Geschäftsführerin Kristina Edlinger-Ploder wird Rätin an der Medizin-Uni Innsbruck, der Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt, Winfried Pinggera, an der Medizin-Uni Graz und der Energie-AG-Generaldirektor Werner Steinecker an der Kunstuni Linz.
Einige Burschenschafter
Der angeblich bis zuletzt umstrittene Burschenschafter Alois Gruber zieht in den Unirat der Uni Graz ein. Auch sonst sind einige Burschenschafter in den Räten vertreten - etwa der Professor an der Technischen Universität München, Reinhard Kienberger, an der TU Graz oder der Mediziner Reinald Riedl an der Universität Wien.
Der Unirat ist in etwa mit dem Aufsichtsrat eines Unternehmens vergleichbar. Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählen die Wahl des Rektors aus einem Dreiervorschlag des Senats, die Genehmigung von Entwicklungsplan, Organisationsplan und Leistungsvereinbarungsentwurf der Uni sowie die Zustimmung zum Budgetvoranschlag des Rektorats.
Erstmals Frauenquote
Heuer müssen Senate und Regierung zum ersten Mal grundsätzlich eine 50-prozentige Frauenquote einhalten (bisher 40 Prozent). Außerdem dürfen die Universitätsräte künftig nicht mehr vollkommen frei über die Höhe ihrer Vergütung entscheiden. Stattdessen wird für einfache Ratsmitglieder eine Höchstgrenze von 1.000 Euro im Monat eingeführt, Vorsitzende werden mit höchstens 1.500 Euro entlohnt.