Statistik zeigt andere Lebenseinstellungen
Millennials, die Generation der zwischen 1980 und 2000 Geborenen, sind zwar seit zwei Jahren noch vor den Babyboomern die größte Generation in den USA, aber nach Haushalten hinken sie nicht nur den Babyboomern, sondern auch der Generation X (1964 - 1980) hinterher.
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Ursache dafür ist, dass viele Millennials noch immer bei ihren Eltern wohnen, so das renommierte US-Meinungsforschungsinstitut Pew Research Center im Herbst in einer Analyse der aktuellen Bevölkerungsstatistik nach soziologischen Kriterien. Zum Erhebungszeitpunkt 2016 habe es in 28 Millionen Haushalten Millennials als Vorstände gegeben. Im Vergleich dazu gab es 35 Millionen bei der Generation X und 43 Millionen bei den Babyboomern.
Höherer Anteil an Minderheiten
Allerdings sind Millennials bei den Haushalten, die unterhalb der Armutsgrenze liegen, am stärksten vertreten. Das ist laut Pew besonders wichtig, weil ökonomische Entscheidungen, wie etwa die Frage eines Hauskaufs, im Alltag stärker vom Haushalts- als vom individuellen Einkommen abhängen. Geschätzte 5,3 der insgesamt 17 Millionen in Armut lebenden Haushalte hatten einen Millennial als Vorstand. Demgegenüber waren es „nur“ 4,2 Millionen bei der Generation X und fünf Millionen bei den Babyboomern.
Ein Grund sei, dass in den letzten 50 Jahren die Armut in Haushalten, die von jungen Erwachsenen angeführt wurden, gestiegen sei, während sie bei denen mit 65 plus deutlich zurückging. Millennials seien zudem ethnisch deutlich vielfältiger. Bei den Millennials gehört ein größerer Anteil der Haushaltsvorstände einer Minderheit - etwa Schwarzen oder Hispanics - an. Diese haben in der Regel eine höhere Armutsrate. Ein weiterer Armutsfaktor - Familienstand ledig - sei bei Millennials ebenfalls viel häufiger zu finden.
Zur Miete statt im Eigentum
Fast zwangsläufig ergibt sich daraus, dass Millennials die verhältnismäßig größte Gruppe an Mietern sind: 18,4 Millionen der 45,9 Millionen Mieterhaushalte gehören zu Millennials. Der Anteil an Hauseigentümern bei den Jungen habe von Generation zu Generation abgenommen und bei den Millennials mit 35 Prozent seinen vorläufig niedrigsten Stand erreicht.
Andere Lebenseinstellungen lassen sich aus der Haushaltsstatistik laut Pew ebenfalls herauslesen. So sind Millennials die größte Gruppe bei jenen Haushalten, in denen nicht verheiratete Paare zusammenleben: Immerhin 4,2 Millionen gegenüber 2,3 der Generation X und nur 0,2 Mio. der Silent Generation.
Nirgendwo mehr Alleinerziehende
Außerdem gibt es unter den Millennials die größte Zahl alleinerziehender Mütter. Hier ist der Abstand zur Generation X mit vier Millionen gegenüber drei Millionen aber deutlich geringer. Seit 1980 stieg die Zahl Alleinerziehender laut Pew deutlich an.
Millennials weisen nicht nur die größte ethnische Diversität auf, auch der Anteil multiethnischer US-Bürgerinnen und -Bürger ist unter ihnen am höchsten. 2016 gab es laut Statistik 630.000 multiethnische Millennial-Haushalte, verglichen mit etwa je 540.000 bei Generation X und Babyboomern.
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