„Baby Gangs“: Rom schickt 100 Polizisten nach Neapel
Zur Bekämpfung brutal agierender Jugendbanden in Neapel will die Regierung in Rom 100 Polizisten in die süditalienische Metropole schicken. Hunderte Schüler demonstrierten heute gegen die „Baby Gangs“.
Die Banden hatten in den vergangenen Tagen mehrfach mit äußerster Brutalität andere Jugendliche überfallen. Am Freitag musste einem 15-Jährigen nach einem Überfall die Milz entfernt werden, am Sonntag fügten Jugendliche einem 16-Jährigen einen Nasenbeinbruch zu. Die Schüler, die heute auf die Straße gingen, forderten „Schluss mit der Gewalt“.
Stadträtin: Senkung der Strafmündigkeit
„Der Staat ist in Neapel präsent. Man darf nicht erlauben, dass Teenagerbanden das Leben der Stadt beeinflussen“, sagte Innenminister Marco Minniti. Stadträtin Mara Carfagna, einst Frauenministerin der Regierung Silvio Berlusconis, forderte die Senkung des Alters für Strafmündigkeit von 14 auf zwölf Jahre. „Damit könnte man Hunderte Kinder retten, die von kriminellen Organisation ausgenützt werden, weil sie nicht strafmündig sind“, meinte Carfagna.
Nach Angaben der humanitären Organisation Save the Children verlassen 18 Prozent der Kinder in Neapel ohne Abschluss die Schule. 27,5 Prozent leben in Armut. Die Regierung arbeitet an einem Plan, um die Zahl der Schulabbrecher zu verringern.