Themenüberblick

Schwere Folgen nach Havarien

Schon geringe Mengen auslaufenden Öls können dramatische Auswirkungen auf die Umwelt haben. Umso verheerender wirken sich die gigantischen Mengen aus, die bei Havarien von Tankern und Bohrinseln ins Meer strömen. Im Folgenden ein Überblick.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

20. April 2010: Die Explosion der vom BP-Konzern geleasten Bohrinsel „Deepwater Horizon“ löst die bis dahin größte Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA aus. Aus einem Leck sprudeln monatelang insgesamt bis zu 780 Millionen Liter Erdöl in den Golf von Mexiko. Mehr als 1.000 Kilometer Küste werden verschmutzt. Hunderttausende Tiere sterben.

7. Dezember 2007: Nach dem Zusammenstoß mit einem Lastkahn vor der Westküste Südkoreas fließen mehr als 12.500 Tonnen Öl aus dem leckgeschlagenen 147.000-Tonnen-Tanker „Hebei Spirit“ ins Gelbe Meer. Die Küste wird auf einer Länge von mehr als 40 Kilometern verseucht.

14. August 2003: Der unter der Flagge Maltas fahrende griechische Tanker „Tasman Spirit“ bricht vor dem pakistanischen Karatschi auseinander und sinkt. Bis zu 35.000 Tonnen Rohöl ergießen sich ins Arabische Meer. Der 236 Meter lange Tanker war zwei Wochen zuvor auf Grund gelaufen. Bergungsmannschaften konnten 30.000 Tonnen Öl aus dem Schiff abpumpen.

19. November 2002: Der unter Bahama-Flagge fahrende griechische Großtanker „Prestige“ bricht etwa 250 Kilometer vor Spanien auseinander und sinkt mit 77.000 Tonnen Schweröl an Bord im Atlantik. 64.000 Tonnen strömen ins Meer. Rund 1.000 Kilometer Küste werden bei der größten Umweltkatastrophe Spaniens verseucht. Spanische Wissenschaftler schätzen die Zahl der durch die Ölpest verendeten Seevögel auf mindestens 250.000.

12. Dezember 1999: In rauer See bricht vor der Bretagne der in Malta registrierte italienische Tanker „Erika“ auseinander. Fast 20.000 Tonnen Schweröl treten aus und verschmutzen rund 500 Kilometer Küste. Bis zu 300.000 Seevögel verenden.

15. Februar 1996: Der in Liberia registrierte Tanker „Sea Empress“ läuft vor Südwales auf einen Felsen. Bis zu 80.000 Tonnen Erdöl laufen aus. Ein 1.300 Quadratkilometer großer Ölteppich verschmutzt auch rund 200 Küstenkilometer um zwei Vogelschutzinseln.

3. Dezember 1992: Vor der nordspanischen Küste strandet der griechische Tanker „Aegean Sea“, bricht auseinander und explodiert in der Bucht von La Coruna. Mindestens 72.000 Tonnen Rohöl laufen aus, Tausende Seevögel sterben. Die Küste Galiciens wird auf einer Länge von 200 Kilometern verschmutzt.

29. Mai 1991: Vor Angola gerät der Öltanker „ABT“ in Brand. Aus dem anschließend gesunkenen Schiff laufen Schätzungen zufolge zwischen 49.000 und 255.000 Tonnen Rohöl aus.

Links: