Nordteil Zyperns wählte: Regierungspartei voran

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Bei der Parlamentswahl im türkischen Teil Zyperns, der nur von Ankara anerkannten Türkischen Republik Nordzypern, hat sich ein Sieg der Regierungspartei von Ministerpräsident Hüseyin Özgürgün abgezeichnet. Nach Auszählung von 58 Prozent der Stimmzettel lag seine Nationale Einheitspartei (UBP) mit 36 Prozent der Stimmen voran.

Sie wird aber voraussichtlich erneut nicht allein eine Regierung bilden können. Die linksgerichtete Republikanische Türkische Partei (CTP) kam den Teilergebnissen zufolge auf 21 Prozent, die Demokratische Partei (DP), die bisher mit der UBP koalierte, dagegen nur auf sieben Prozent. Die Volkspartei (HP) errang den Teilergebnissen zufolge 17 Prozent. Zu dem Urnengang waren mehr als 190.000 Menschen aufgerufen gewesen.

Verhandlungen über Wiedervereinigung gescheitert

Die vorgezogene Wahl fand sechs Monate nach dem erneuten Scheitern der Verhandlungen über die Wiedervereinigung der geteilten Mittelmeer-Insel statt. Die Gespräche zwischen der zypriotischen Regierung in Nikosia und Nordzypern waren im Juli ergebnislos abgebrochen worden.

Der Wahlkampf wurde diesmal nicht von der Zypern-Frage, sondern von wirtschaftlichen Themen dominiert. Eine Regierung, die sich für Gespräche mit der Republik Zypern einsetzt, würde Präsident Mustafa Akinci jedoch größeren Handlungsspielraum bei möglichen neuen Verhandlungen über eine Wiedervereinigung der Mittelmeer-Insel verschaffen.