Arlbergstraße wieder offen
Nach den Wetterkapriolen der vergangenen Tage stehen die Zeichen für das anstehende Dreikönigswochenende nun auf Entspannung. Das betrifft auch die Lawinensituation, worauf am Freitag etwa auch die nach und nach wieder freigegebenen Straßen verweisen. Wintersportler sollten sich laut Lawinenwarndiensten allerdings der nach wie vor als heikel eingestuften Situation bewusst sein.
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So wird die Lawinengefahr in Vorarlberg auch am Freitag weiterhin teilweise als sehr groß und damit mit Stufe vier auf der fünfteiligen Skala bewertet. Andreas Pecl vom Vorarlberger Lawinenwarndienst riet von Aktivitäten abseits gesicherter Pisten dringend ab. Gewarnt wird unter anderem vor sich spontan auslösenden Locker- und Schneebrettlawinen. „Diese können auch größere Ausmaße erreichen“, sagte Pecl dazu.
Die Lawinengefahr machte am Donnerstagabend auch die Sperre der Arlbergstraße zwischen Langen und dem Arlbergpass notwendig. Am Freitag wurde die Sperre wieder aufgehoben. Die Wetterverhältnisse hätten sich nach Angaben von Anton Wolf von der Lawinenkommission Stuben in der Nacht auf Freitag deutlich gebessert. Nach der Sprengung von Lawinen sind die Wintersportorte Lech und Zürs über den Straßenweg wieder erreichbar - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.
„Sehr gefährlich“
Eine „verbreitet heikle Lawinensituation bei kritischer Stufe drei“ gibt es nach Auskunft des zuständigen Lawinenwarndienstes auch in Tirol. Nach Stufe vier am Vortag sei die Lawinengefahr damit zwar leicht zurückgegangen, Wintersportler seien dennoch „zu großer Zurückhaltung“ aufgerufen. Bereits geringe Zusatzbelastung könne Lawinen auslösen. „Wichtig zu erwähnen ist auch noch, dass Lawinen, die durch Lawinensprengungen ausgelöst werden, heute im schneereichen Westen durchaus noch groß werden können.“
Geht es nach Rudi Mair vom Tiroler Lawinenwarndienst sollten Skifahrerinnen und Skifahrer auf der gesicherten Piste bleiben, außerhalb könne es für unerfahrene Wintersportler „sehr gefährlich sein“. Am Donnerstag wurde in Ischgl ein Gruppe von Skifahrern auf einer abgesperrten Piste von einer Lawine verschüttet. Für einen der Urlauber kam jede Hilfe zu spät - mehr dazu in tirol.ORF.at.
Erhöhte Alarmbereitschaft
In Tirol herrscht angesichts der derzeitigen Lawinensituation eine erhöhte Alarmbereitschaft. Die Landeswarnzentrale hat das Bundesheer um Unterstützung ersucht. Das gelte als Vorsorge, um bei etwaigen Einsätzen die zivilen Einsatzkräfte am Boden und aus der Luft unterstützen zu können sowie Erkundungsflüge für die Lawinenkommissionen zu ermöglichen.
Zudem ist die Sperre von exponierten Straßen sowie Wanderwegen auch am Wochenende weiter möglich, wie das Land Tirol per Aussendung mitteilte. Wegen Lawinengefahr waren in Tirol auch am Freitag einige Straßen weiter gesperrt. Betroffen waren auch zentrale Verbindungen wie die Ötztalstraße zwischen Längenfeld und Sölden und die Reschenstraße - mehr dazu in tirol.ORF.at.
„Heikles Triebschneeproblem“
Vor einem „heiklen Triebschneeproblem“ warnt auch der Lawinenwarndienst in Salzburg, wo am Freitag größtenteils ebenfalls Lawinenwarnstufe drei ausgegeben wurde. Zwar habe sich im Vergleich zum Donnerstag auch dort die Lage leicht entspannt, Wintersportlern wird aber weiterhin „Zurückhaltung und umsichtiges Verhalten“ angeraten.
Wegen Lawinengefahr waren in Salzburg am Freitagvormittag einige kleinere Gebirgsstraßen noch immer gesperrt. In der Früh wieder aufgehoben wurde die Sperre der Katschbergstraße (B99) über den Radstädter Tauernpass zwischen Obertauern und Tweng. Wegen Lawinensprengungen war am Donnerstag zudem die Tauernautobahn (A10) für mehrere Stunden blockiert - mehr dazu in salzburg.ORF.at.
„Die Lawinengefahr wird durch den zuletzt gefallenen Regen teils bis 1.800 Meter Höhe und labilen Triebschnee in den Hochlagen allgemein als erheblich eingestuft“, heißt es unterdessen vom Lawinenwarndienst in Oberösterreich. „Nicht wesentlich geändert“ hat sich die Lawinensituation in Kärnten, wo am Freitag - so wie in Teilen der Steiermark - ebenfalls teils Warnstufe drei galt.
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